Süddeutsche Zeitung

El Salvador:Zehn Jahre Haft für Ex-Präsident Saca

Saca hatte sich schuldig bekannt, 300 Millionen Dollar aus der Staatskasse für eigene Zwecke veruntreut zu haben.

El Salvadors Ex-Präsident Tony Saca ist in einem Korruptionsprozess zu zehn Jahren Haft wegen Veruntreuung verurteilt worden. Ein salvadorianisches Gericht fällte den Schuldspruch am Mittwoch. Es machte den 53-Jährigen damit zum ersten ehemaligen Staatschef des Landes, gegen den ein Urteil wegen Betrugs erlassen worden ist. Saca hatte sich schuldig bekannt, mehr als 300 Millionen Dollar aus der Staatskasse veruntreut zu haben. Das Gericht ordnete ihn zur Rückzahlung von 260 Millionen Dollar an. Er stand von 2004 bis 2009 an der Staatsspitze El Salvadors.

Ihm wurde vorgeworfen, die Mittel zugunsten eigener Geschäfte und Dritter abgezweigt zu haben. Vor seinem Schuldbekenntnis lag eine etwaige Höchststrafe bei 30 Jahren Haft.

Staatsanwalt Jorge Cortez zeigte sich nach dem Urteil gegen Saca zufrieden. Der Fall sei aber noch nicht abgeschlossen, da weitere Verdächtige zur Rechenschaft gezogen werden könnten. "Wir werden die laufenden Ermittlungen ausweiten."

Neben Saca wurden am Mittwoch fünf andere langjährige Verbündete schuldig gesprochen. Auch sein früherer Privatsekretär Elmer Charlaix bekam eine zehnjährige Haftstrafe. Andere müssen zwischen drei und fünf Jahre ins Gefängnis. Ein weiterer Angeklagter, der sich nicht schuldig bekannt hatte, wurde wie von der Staatsanwaltschaft gefordert zu 16 Jahren Haft verurteilt.

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