Einschätzung des Pentagon:Terrormiliz IS im Irak gestoppt

  • Die US-Regierung betrachtet die Islamistenmiliz IS als deutlich geschwächt. Die militärische Stoßkraft der Terrorgruppe habe in den vergangenen Wochen abgenommen, teilte ein Sprecher mit.
  • Die UN zählen für das Jahr 2014 mehr als 12 000 Tote im Irak - damit ist es das blutigste Jahr seit der Gewaltwelle 2006/2007.
  • Die Bundeswehr fliegt verletzte Peschmerga-Kämpfer zur Behandlung nach Deutschland.

Pentagon sieht IS als geschwächt an

Fünf Monate nach dem Beginn der US-Luftangriffe im Irak sieht das Pentagon die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nun in der Defensive. Die militärische Stoßkraft der Extremisten im Irak sei in den vergangenen drei bis vier Wochen gestoppt worden, sagte Pentagonsprecher John Kirby. Die USA hätten in letzter Zeit keine nennenswerten IS-Angriffe mehr beobachtet.

Diesen Prozess dürfe man aber nicht als Selbstverständlichkeit betrachten, denn dem IS gelinge es weiterhin, Geld einzunehmen und neue Kämpfer zu rekrutieren, sagte er. Deshalb müsse das Anti-IS-Bündnis wachsam und auf neue Attacken vorbereitet bleiben. Konkrete Zahlen zu verletzten oder getöteten IS-Kämpfern könne das Pentagon nicht geben. "Wir haben nicht die Fähigkeit, jede Nase zu zählen, der wir eine runterhauen", sagte Kirby dazu. Es seien aber "mehrere Hundert IS-Kämpfer getötet" worden. Mit Blick auf möglicherweise bei Luftschlägen getötete Zivilisten ermittle das US-Zentralkommando derzeit in mehreren Fällen.

UN zählt im Irak so viele Tote wie seit 2007 nicht mehr

Bei der andauernden Gewalt im Irak hat es nach UN-Angaben im vergangenen Jahr so viele Tote wie seit sieben Jahren nicht mehr gegeben. Einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zufolge starben in den letzten zwölf Monaten 12 282 Zivilisten, fast doppelt so viele wurden verletzt. Allein im Dezember seien 680 Zivilisten und 421 Soldaten getötet worden. Die meisten Opfer habe es dabei in der Region um die Hauptstadt Bagdad gegeben.

"Das ist das furchtbarste Jahr für den Irak seit der Gewaltwelle 2006/2007", sagte der UN-Sondergesandte Nickolay Mladenov. Der blutigste Monat war den Angaben zufolge der Juni, als 1775 Zivilisten getötet wurden.

Bundeswehr fliegt verwundete Peschmerga-Kämpfer nach Deutschland

Die Bundeswehr hat vier verletzte kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Irak zur Behandlung nach Deutschland geflogen. Eine zum fliegenden Krankenhaus umgebaute Transall-Maschine (MedEvac) mit den Verwundeten an Bord sei am Dienstag auf dem Fliegerhorst Penzing bei Landsberg in Bayern gelandet, teilte das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz mit. Die Peschmerga-Kämpfer seien ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht worden.

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