Einreiseverbot für US-Pastor:Koran-Verbrenner Terry Jones darf nicht nach Deutschland

Das Bundesinnenministerium hat ein Einreiseverbot gegen den umstrittenen US-Prediger Terry Jones verhängt. Er war im Zusammenhang mit den weltweiten Protesten von Muslimen gegen einen islamkritischen Film von einer rechten Gruppierung nach Deutschland eingeladen worden.

Pastor Terry Jones

Darf nicht nach Deutschland einreisen: US-Pastor Terry Jones.

(Foto: dpa)

Terry Jones darf nicht in die Bundesrepublik einreisen. Die rechte Gruppierung "Pro Deutschland" hatte angekündigt, den umstrittenen US-Prediger nach Deutschland einzuladen. Im Zusammenhang mit den weltweiten Protesten von Muslimen gegen einen islamkritischen Film hat jetzt das Bundesinnenministerium ein Einreiseverbot gegen Jones verhängt.

Terry Jones, der einer christlichen Splittergruppe im US-Bundesstaat Florida vorsteht, hatte gewaltsame Proteste ausgelöst, als er 2010 am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September den Koran verbrennen wollte. Er sagte die Aktion zunächst ab, holte sie dann aber wenige Monate später nach. Bei den darauffolgenden Protesten kamen in Afghanistan mehr als 20 Menschen ums Leben.

Eine Einreise des Predigers nach Deutschland würde dem "Interesse an der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung widersprechen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Berlin.

Das Verbot sei auf Grundlage des Schengen-Abkommens und des deutschen Aufenthaltsrechts ergangen. Die rechte Gruppierung "Pro Deutschland", die Jones einladen wollte, steht derzeit für ihr Vorhaben in der Kritik, jenen islamkritischen Film aus den USA zeigen zu wollen, der in den vergangenen Tagen in vielen muslimischen Ländern zu gewaltsamen Ausschreitungen geführt hatte. Dem Sprecher zufolge hatte das Auswärtige Amt beim Bundesinnenministerium darum gebeten, das Einreiseverbot zu verhängen.

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