Ein Jahr nach dem Amtsantritt Browns trübt die düstere Wirtschaftslage die Stimmung der Briten. Die Labour-Regierung wirkt orientierungslos. Die Partei ist dem Bankrott nahe. Und in Umfragen liegt sie stets 20 Prozentpunkte hinter der konservativen Opposition. Gordon Brown steht vor einem Scherbenhaufen.
Pünktlich zum Jahrestag der Regierung Brown muss Labour erneut eine desaströse Niederlage einstecken: In der Nachwahl zum Unterhaus im Wahlbezirk Henley-on-Thames stürzt die Partei auf den fünften Platz ab und rutscht damit noch hinter die rechtsextreme British National Party. Die Nachwahl war nötig geworden, weil der neue Londoner Bürgermeister Boris Johnson nach seiner Wahl sein Abgeordnetenmandat abgegeben hatte.
Des Weiteren sind mittlerweile 74 Prozent der Briten der Meinung, dass Brown ein schlechterer Premier als Blair ist. Der wiederum stand in den letzten Jahren seiner Amtszeit extrem in der Kritik.
Zunächst hatte Brown versprochen, ohne die von Blair so eifrig betriebene Polit-PR zu regieren. Doch seit sein Image im Keller ist, hat er einen Stab von Medienberatern angestellt. Dem Steuerzahler soll diese umgerechnet mehr als zwei Millionen Euro im Jahr kosten.
Bis 2010 hat Brown noch Zeit, dieses Image zu ändern.
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