Süddeutsche Zeitung

Asylbewerberzahlen:Zahl der Asylsuchenden 2017 auf 186 644 gesunken

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Die Zahl der neu nach Deutschland gekommenen Asylsuchenden ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Die Behörden registrierten 186 644 Asylsuchende, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Im Jahr 2016 waren noch etwa 280 000 und im Jahr 2015 rund 890 000 asylsuchende Menschen nach Deutschland gekommen.

Auch in der monatlichen Asylstatistik zeigt der Trend nach unten. Demnach wurden im Dezember 13 082 ankommende Flüchtlinge registriert, nach gut 16 000 im November und gut 15 000 im Oktober. Die beiden größten Gruppen von Aslysuchenden blieben Syrer und Iraker.

Zudem konnten im vergangenen Jahr die offenen Asylverfahren reduziert werden. Gab es zu Beginn des Jahres 2017 noch 433 000 Altfälle, so seien nun noch 68 000 Verfahren anhängig, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU). So habe auch die Verfahrensdauer deutlich reduziert werden können, weil unter anderem Personal aufgestockt und die Strukturen verbessert worden seien. Insgesamt seien rund 600 000 Entscheidungen über Asylverfahren getroffen worden.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sei nicht mehr mit dem "Bewältigen der Folgen der Krise beschäftigt", erklärte de Maizière. Vielmehr könne sich das Bamf nun "den Aufgaben der Zukunft zuwenden".

Für Irritationen sorgten De Maizières Äußerungen über die Abschiebezahlen. Sein Ministerium gab die Zahl in einer ersten Schätzung mit 26 000 an. De Maizière sprach in diesem Zusammenhang von einem Rückgang von 2 000 Abschiebungen, gegenüber 28 000 im Jahr 2016. Auf Nachfrage gibt das Bundesinnenministerium die Zahl von 2016 allerdings mit 25 375 an, was für das Vorjahr einen leichten Anstieg bedeuten würde.

Die Zahl der Asylsuchenden bleibt damit unter derjenigen, auf die sich Union und SPD in den Sondierungsgesprächen zur Regierungsbildung geeinigt haben. Demnach soll die Zahl der Zuwanderer jährlich 180 000 bis 220 000 Neuankömmlinge "nicht übersteigen". Darin einbezogen sind Kriegsflüchtlinge, vorübergehend Schutzberechtigte, Familiennachzügler und Flüchtlinge, die im Rahmen von Resettlement-Programmen aus anderen Ländern kommen.

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