Donald Trump will mehr als ein halbes Dutzend Klimaschutzbestimmungen seines Amtsvorgängers Barack Obama aussetzen, widerrufen oder zur Überprüfung stellen. Der US-Präsident hat ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
So sollen unter anderem Bundesbehörden bei Entscheidungen nicht mehr die Auswirkungen des Klimawandels bedenken müssen, wie US-Medien bereits am Montag unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsmitarbeiter berichteten, der die Inhalte der Anordnung bei einem Treffen mit Reportern in Washington umriss.
Die USA sollten dadurch von ausländischen Energiequellen unabhängig werden, hieß es zur Begründung. "Im Hinblick auf den Klimawandel wollen wir unseren eigenen Kurs fahren und es auf unsere eigene Art und Weise machen", wurde die anonyme Quelle zitiert.
Trump und der Klimawandel:#climate
Donald Trump lässt den Klimawandel verschwinden - zumindest von der Webseite des Weißen Hauses. Und dann gibt's Twitterverbot. Kein Scherz, das sind die USA im Jahr 2017.
Überprüft werden soll unter anderem der sogenannte Clean Power Plan, der Treibhausgasemissionen von Kohlekraftwerken beschränkt.Er war eine Kernmaßnahme Barack Obamas, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln. Einige von Republikanern regierte US-Staaten hatten dagegen geklagt. Trump, der die globale Erwärmung als einen "Schwindel" bezeichnet hat, der "von den Chinesen erfunden" worden sei, hat die Regelung zu Kohlekraftwerken wiederholt kritisiert. Er warf seinem Vorgänger Obama vor, einen "Krieg gegen Kohle" zu führen.
Ein Stopp der Verpachtung von öffentlichem Land für Kohleförderung soll zudem aufgehoben und Begrenzungen der Methan-Emissionen in der Öl- und Gasindustrie geändert werden.
Pariser Klimaabkommen wird nicht infrage gestellt
Ein Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen gehört allerdings nicht zu den neuen Bestimmungen. Die Umsetzung der Verordnung könnte den Berichten zufolge Jahre dauern. Einigen Änderungen müssten etwa erst Gerichte zustimmen. Umweltgruppen drohten bereits mit Klagen, berichtete das Magazin Mother Jones.
Die ehemalige Leiterin der US-Umweltschutzbehörde Epa, Gina McCarthy, warf der Trump-Regierung vor, die USA wieder in eine Zeit zurückversetzen zu wollen, in der "Schornsteine unserer Gesundheit schadeten und unsere Luft verschmutzten".