Russland-Affäre:Ex-FBI-Chef Comey belastet Trump schwer

  • Ex-FBI-Chef Comey soll am Donnerstag vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats aussagen.
  • Sein Statement ist vorab veröffentlicht worden.
  • Die Aussagen sind brisant: Comey bestätigt damit, dass Trump Einfluss auf die Russland-Ermittlungen nehmen wollte.

Der entlassene frühere FBI-Chef James Comey hat bestätigt, dass US-Präsident Donald Trump ihn gebeten habe, einen Teil der Ermittlungen zur Russland-Affäre einzustellen.

Trump habe ihn bei einer Unterredung im Februar aufgefordert, die Untersuchungen zum zurückgetretenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn zu beenden, erklärt Comey in einem schriftlichen Statement, das der Geheimdienstausschuss des Senats veröffentlichte. Die Erklärung enthält seine für Donnerstag geplante Aussage vor dem Ausschuss. Trump habe demnach gemeint, dass Flynn ein "guter Mann" sei und dass Comey die Ermittlungen "sein lassen" sollte.

"Ich brauche Loyalität, ich erwarte Loyalität", sagte Trump im Januar zu Comey dem Statement zufolge. Dieser wiederum machte dem Präsidenten nach eigenen Worten deutlich, das FBI und das Justizministerium müssten unabhängig vom Präsidialamt handeln. Dennoch habe Trump bei einem späteren Abendessen erneut auf Loyalität gepocht.

Neun private Unterredungen mit dem US-Präsidenten

Der frühere FBI-Chef Comey war Anfang Mai fristlos entlassen worden. Davor habe er neun private Unterredungen mit dem US-Präsidenten gehabt, so Comey.

Die Aussagen des ehemaligen FBI-Direktors sind hochbrisant. Mittlerweile dreht sich die Russland-Affäre der US-Regierung auch um die Frage, ob der Präsident versucht hat, in unzulässiger Weise Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Zu klären ist, welche Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland bestehen und ob Moskau aktiv versucht hat, die Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu beeinflussen. Kremlchef Wladimir Putin weist diese Vorwürfe zurück.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: