Ehemaliger US-General:Norman Schwarzkopf ist tot

"Stormin' Norman" nannten ihn seine Soldaten. Norman Schwarzkopf war einer der berühmtesten US-Generäle seiner Generation. Seinen Spitznamen bekam er, nachdem er im Golfkrieg 1991 große Teile des Iraks in kürzester Zeit besetzte. Schwarzkopf starb in der Nacht in Tampa, Florida an den Folgen einer Lungenentzündung.

Norman Schwarzkopf, der Held von "Operation Wüstensturm", ist tot: Der ehemalige US-General, der 1991 unter dem damaligen Präsidenten George H. W. Bush die Koalitionstruppen im Krieg gegen den Irak führte, starb Donnerstagnacht im Alter von 78 Jahren in Tampa an den Folgen einer Lungenentzündung, wie seine Schwester Ruth Barenbaum mitteilte.

Schwarzkopf führte im zweiten Golfkrieg die internationalen Streitkräfte zur Befreiung Kuwaits an. Der Golfstaat war Monate zuvor von irakischen Truppen auf Befehl des damaligen Diktators Saddam Hussein besetzt worden. In Tampa lebte der einstige Oberkommandierende des Zentralkommandos der US-Streitkräfte (Centcom), seit er wenige Monate nach dem Ende des Golfkriegs aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war.

Ex-Präsident George W. Bush Senior, der während des ersten US-Golfkrieges Präsident war, würdigte den Toten in einer Erklärung als "einen der großen Militärführer seiner Generation". Bush befindet sich derzeit im Krankenhaus in Houston in Texas. Colin Powell, der US-Generalstabschef während der "Operation Wüstensturm", nannte Schwarzkopf "einen großen Patrioten und einen großen Soldaten".

Schwarzkopf wurde während des erfolgreichen Militäreinsatzes gegen die irakische Besetzung Kuwaits weltberühmt. Seine hünenhafte Gestalt war fast täglich auf den Bildschirmen zu sehen, während er den Fortgang des Krieges erklärte, den die Zuschauer quasi "live" mitverfolgen konnten.

Als der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein im August 1990 Kuwait besetzen ließ, war Schwarzkopf bereits Chef des Centcom und damit für den Nahen Osten und Südwestasien zuständig. Damit fiel ihm die Rolle des Kommandeurs von "Operation Wüstenschild" - der Verlegung von mehr als einer halben Million US-Soldaten an den Golf - und vor allem von "Operation Wüstensturm" zu.

Bei der "Operation Wüstensturm" führte Schwarzkopf das Kommando über annähernd 533. 000 amerikanische Soldaten. Insgesamt nahmen damals 700. 000 Soldaten an dem rund sechswöchigen Krieg teil, darunter auch Soldaten arabischer Staaten. Schwarzkopf, der einen deutschen Großvater hatte, verfolgte damals das militärische Konzept, mit großer Überlegenheit gegen den Irak anzutreten.

Zunächst wurden die gegnerischen Truppen mit einem wochenlangen Luftkrieg zermürbt. Schwarzkopf war auch maßgeblich an den Verhandlungen mit Saudi-Arabien beteiligt und erreichte, dass das streng-konservative Königreich damals die Stationierung von US-Soldaten erlaubte.

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