Süddeutsche Zeitung

Ehemalige Familienministerin:Kristina Schröder will nicht mehr für Bundestag kandidieren

Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kandidiert 2017 nicht mehr für den Bundestag. "Ich habe für mich die Tätigkeit als Abgeordnete immer als ein Mandat auf Zeit betrachtet und wollte nie mein Leben lang Abgeordnete bleiben", begründete Schröder ihre Entscheidung. Sie wolle sich nun beruflich neu orientieren, werde aber im Kreisverband Wiesbaden politisch aktiv bleiben.

Die 38-Jährige war von 2009 bis 2013 Bundesfamilienministerin und 2011 die erste Ministerin, die im Amt schwanger wurde. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2013 wollte sie kein Ministeramt mehr übernehmen, um mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen zu können. Sie habe viele schöne Momente verpasst, zog Schröder einmal eine kritische Bilanz des Lebens als Ministerin und Mutter. "Oft hatte ich das Gefühl, zu wenig Zeit mit der Kleinen zu haben."

Als Bundesministerin war Schröder nicht besondes beliebt - weder in der Bevölkerung noch innerhalb der eigenen Partei. Sie setzte das heftig umstrittene Betreuungsgeld durch. Gleichzeitig hat sie viele Misserfolge zu verzeichnen: Die geplante Großelternzeit kam nicht, die Familienpflegezeit wurde zum Flop. Regierungsberater stellten Schröder am Ende ihrer Amtszeit ein mangelhaftes Zeugnis aus. Kritiker unterstellten Schröder eine mangelnde Haltung in wichtigen politischen Fragen.

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afp/anri
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