Süddeutsche Zeitung

SPD-Politiker:Egon Bahr ist tot

Enger Vertrauter von Willy Brandt und Baumeister der deutschen Ostpolitik: Der SPD-Politiker Egon Bahr ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Im Alter von 93 Jahren verstorben

Vergangene Nacht ist der SPD-Politiker Egon Bahr gestorben. Der ehemalige Bundesminister wurde 93 Jahre alt.

"Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir vom Tode Egon Bahrs erfahren", sagte Parteichef Sigmar Gabriel. Die deutsche Sozialdemokratie und viele Menschen in Europa trauerten um einen "mutigen, aufrichtigen und großen Sozialdemokraten, den Architekten der deutschen Einheit, Friedenspolitiker und Europäer", sagte Gabriel.

Baumeister der deutschen Ostpolitik

Die Karriere des 1922 im thüringischen Treffurt geborenen SPD-Politikers war eng mit dem ersten SPD-Bundeskanzler Willy Brandt verknüpft. Während Brandts Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin, arbeitete der gelernte Journalist Bahr als dessen Pressesprecher. 1969 wurde Bahr dann unter Brandt Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Im Jahr 1972 übernahm er das Amt des Bundesministers für besondere Aufgaben.

Egon Bahr gilt als Baumeister der deutschen Ostpolitik. Mit Moskau und Warschau verhandelte Bahr über Verträge zu einem Gewaltverzicht und zur Normalisierung der Beziehungen. Außerdem suchte er die Annäherung an die DDR, um die deutsch-deutschen Verhältnisse zu verbessern.

Nach dem Rücktritt Brandts im Jahr 1974 wurde Bahr unter Nachfolger Helmut Schmidt (SPD) Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

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