Ecuador:Correa feiert klaren Sieg bei Präsidentschaftswahl

Ecuador's President Correa celebrates with his Vice President-elect Glass after hearing results at Carondelet Palace in Quito

Ecuadors Präsident Rafael Correa nach den ersten Wahlprognosen: Der 49-Jährige hat seit 2006 alle Wahlen gewonnen.

(Foto: REUTERS)

Ecuadors Präsident Rafael Correa ist in der ersten Wahlrunde im Amt bestätigt worden. Der linksgerichtete Ökonom erhielt etwa 58 Prozent der Stimmen. Der 49-Jährige will die Medien stärker regulieren.

Sieger der Präsidentenwahl in Ecuador ist Amtsinhaber Rafael Correa. Der 49-Jährige erhielt am Sonntag 56,7 Prozent der Stimmen. Damit lag er klar vor seinem stärksten Konkurrenten, dem Ex-Banker Guillermo Lasso, der auf 23,3 Prozent kam. Nach dem von der nationalen Wahlkommission CNE veröffentlichten Endergebnis landete der frühere Präsident Lucio Gutiérrez mit 6,6 Prozent auf dem dritten Platz.

Correa erklärte sich umgehend zum Gewinner der Wahl. "Niemand kann diese Revolution stoppen", rief er seinen jubelnden Anhängern von einem Balkon des Präsidentenpalasts in Quito aus zu. "Die Kolonialmächte geben nicht mehr den Ton an. Ihr könnt euch sicher sein, dass die Ecuadorianer diese Revolution kontrollieren."

Seinen Sieg widmete Correa dem an Krebs erkrankten venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, dessen enger Verbündeter er ist. "Wir schreiben Geschichte, wir bauen unsere Heimat, die Ecuador ist, und die große Heimat, die Lateinamerika ist", sagte Correa. Der kubanische Staatschef Raúl Castro und der linksgerichtete nicaraguanische Präsident Daniel Ortega zählten zu den Ersten, die Correa zu dessen Wahlsieg gratulierten. Auch von der Regierung des nördlichen Nachbarlands Kolumbien kamen Glückwünsche.

Correa kündigt Schritte gegen Medien an

Es wird davon ausgegangen, dass der in den USA ausgebildete Ökonom seine sozialistische Agenda weiter vorantreibt und die staatliche Kontrolle über die Wirtschaft des ölreichen Landes verschärft. Im Streit mit Ölkonzernen setzte er 2010 neue Verträge durch, die Ecuador einen größeren Anteil an den Bodenschätzen des Landes sicherten.

Correa konnte bei der ärmeren Bevölkerung mit Sozialprogrammen punkten. Er beschnitt dagegen die Macht großer Konzerne und Medienunternehmen. Er dürfte, wie seit seinem Machtantritt im Jahr 2007, die Sozialausgaben in dem südamerikanischen Land weiter erhöhen.

Kritiker werfen ihm vor, Investoren aus dem Land zu vergraulen und gegnerische Stimmen zu unterdrücken. Bestätigt fühlen dürften sie sich durch Ankündigungen Correas am Sonntag. "Eine Sache, um die wir uns kümmern müssen, ist eine unethische und skrupellose Presse, die urteilen, Gesetze erlassen und regieren will", sagte der Präsident, der zuletzt auch Schlagzeilen machte, als er Wikileaks-Gründer Julian Assange politisches Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London gewährte.

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