Düsseldorf:Terrorprozess gegen Iraker

Drei mutmaßliche Mitglieder der Miliz "Islamischer Staat" stehen vor Gericht - auch wegen Bombenanschlägen. In Deutschland hatten sie Asyl beantragt, doch Landsleute meldeten sie der Polizei.

Von Christian Wernicke, Düsseldorf

Drei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat" müssen sich seit Montag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten. Der jüngste der drei Iraker, der heute 28-jährige Mohammed Y., soll als Jugendlicher von 2006 bis 2008 an mindestens 13 Bombenanschlägen beteiligt gewesen sein. Dabei kamen nahe der westirakischen Kleinstadt Al-Rutba zahlreiche Soldaten der US-Armee, der irakischen Sicherheitskräfte sowie Zivilisten ums Leben. Y. soll dem IS die Treue geschworen und Hinrichtungen von Kindern, Frauen und Männern abgesichert haben. Ihm droht eine Verurteilung wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Ein zweiter Angeklagter soll nach Erkenntnissen der Generalbundesanwaltschaft für den IS gekämpft sowie Wachdienste verrichtet haben. Der dritte Angeklagter gilt als mutmaßlicher Mitarbeiter der IS-Propaganda, er soll mehrere Hinrichtungen der Islamisten gefilmt haben. Alle drei Iraker sollen sich im Sommer 2015 vom IS abgewandt haben und nach Deutschland gekommen sein, wo sie mehrfach Asylanträge stellten. Entdeckt wurden die drei offenbar nach Hinweisen anderer Geflüchteter an die Polizei.

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