VerkehrMutmaßliche Sabotage: Bahnstrecke Düsseldorf–Köln für Stunden lahmgelegt

Mitarbeiter der Deutschen Bahn stehen am Rand der Bahnstrecke Köln–Düsseldorf.
Mitarbeiter der Deutschen Bahn stehen am Rand der Bahnstrecke Köln–Düsseldorf. (Foto: Henning Kaiser/dpa)

Wieder ein Angriff auf eine wichtige Verbindung der Bahn: Zwischen Köln und Düsseldorf schlugen Unbekannte in der Nacht zu und durchtrennten Kabel. Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund nicht aus.

Die Polizei wertet eine Attacke auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Köln als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet. Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die wichtige Nord-Süd-Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.

Entlang der Strecke bei Leverkusen gebe es an mindestens zwei Standorten Kabelschäden, sagte ein Bahnsprecher. Sie seien um kurz nach Mitternacht festgestellt worden. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Die Strecke konnte dennoch um 18.20 Uhr wieder freigegeben werden, sagte eine Bahnsprecherin. Die Kriminalpolizei ermittelt, Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse. Dadurch waren Reisende wesentlich länger unterwegs als üblich. Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde am Montag über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.

Zunächst war von Vandalismus die Rede gewesen. Davon gehe man nicht mehr aus, hieß es, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl. Anfang August hatten Unbekannte die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg mit Brandsätzen lahmgelegt. Ein Bekennerschreiben deutete damals auf eine linksextreme Gruppierung hin. Ende August wurde eine Bahnstrecke in Wuppertal attackiert.

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