Süddeutsche Zeitung

Parteitag in NRW:Die Grünen strafen Volker Beck ab

Volker Beck gilt als streitbarer Kämpfer für Minderheiten. Gestrauchelt war er, als die Polizei Drogen bei ihm fand. In den nächsten Bundestag wollte Beck trotzdem einziehen - doch die Chancen stehen schlecht.

Der Grünen-Politiker Volker Beck hat schlechte Aussichten auf einen Wiedereinzug in den nächsten Bundestag. Bei einem Parteitag der nordrhein-westfälischen Grünen unterlag der 55-jährige Bundestagsabgeordnete am Freitagabend in einer Kampfkandidatur um einen der letzten aussichtsreichen Plätze. Auf Platz 12 der NRW-Kandidatenliste für die Bundestagswahl wurde mit rund 70 Prozent der gültigen Stimmen der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, gewählt. Beck unterlag mit 66 gegen 188 Stimmen. 2013 waren die ersten 13 Kandidaten der Landesliste ins Parlament eingezogen. Im Frühjahr hatte die Polizei Drogen bei Beck gefunden. Zudem eckte er mit Positionen zur Entkriminalisierung der Pädosexualität an, von denen er sich später distanzierte. Weitgehend ohne juristische Folgen bleiben die Drohungen von Pegida-Anhängern gegen den Grünen-Politiker. Wie aus Briefen der zuständigen Staatsanwaltschaften an Beck hervorgeht, die der Funke Mediengruppe vorliegen, sind die Verfahren größtenteils eingestellt worden.

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SZ vom 03.12.2016 / dpa
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