Nach Einsturz :Dresdner Brücke ist bestandsgefährdet

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Die Ursache für den Teileinsturz der Carolabrücke ist noch unklar. Von einer Fremdeinwirkung geht die Polizei nicht aus. (Foto: ODD ANDERSEN/AFP)

Nachdem in Dresden ein Teil der Carolabrücke in die Elbe gestürzt ist, wird dieser Abschnitt kontrolliert abgerissen. Genau beobachtet wird derzeit die Wettervorhersage: Droht eine Flut?

Die in der Nacht zum Mittwoch teilweise eingestürzte Dresdner Elbbrücke ist im Bestand gefährdet. Das betrifft das gesamte Bauwerk, eine konkrete Einschätzung ist derzeit aber „ganz schwer“, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstag. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. „Was jetzt durchgebogen ist, das ist nicht zu halten“. Dieser Strang wird kontrolliert abgerissen, entsprechende Maßnahmen werden in Abstimmung mit Spezialisten, THW und Bundeswehr geprüft und vorbereitet.

In der Nacht zu Mittwoch war ein etwa 100 Meter langes Stück der Carolabrücke in Sachsens Hauptstadt eingestürzt, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten.

Der Blick der Dresdner richtet sich an diesem Donnerstag auch auf die Wettervorhersage. Im Raum steht die Frage, ob ein steigender Pegelstand die Bergungsarbeiten weiter erschweren könnte. In Sachsen soll es von Freitag bis Montag Regen geben – in welchen Mengen, ist noch unklar. Sollte es aber, wie angekündigt, über dem Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien und Österreich stark regnen, könnte das laut einem DWD-Meteorologen Auswirkungen auf den Pegelstand der Elbe haben und die Bergungsarbeiten erschweren.

Der Oberbürgermeister berief den Stab für außergewöhnliche Ereignisse ein, in dem die Verantwortlichen nun täglich zusammenkommen. „Es ist letztendlich eine Frage der Zeit, ob diese Brücke noch weiter einstürzt“, so Feuerwehrsprecher Klahre. Um das zu verhindern, wurde in der vergangenen Nacht ein Unterbau auf der Neustädter Seite errichtet, der die Brücke stabilisieren soll. Bis zum Nachmittag soll das auch auf der Altstädter Seite geschafft sein.

Wissing will mehr Autobahnbrücken modernisieren

Unterdessen rückt die Diskussion um den Zustand der Brücken in ganz Deutschland in den Fokus. Verbände und Gremien fordern weitreichende Investitionen in die Infrastruktur. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat darauf reagiert, indem er weitere Modernisierungen im Autobahnnetz in Aussicht stellte. „Für den Bund hat die Modernisierung seiner Brücken höchste Priorität“, sagte der FDP-Politiker der Bild-Zeitung laut Vorabbericht vom Donnerstag. Wissing warf der Union vor, frühere Bundesregierungen hätten unter ihrer Führung die Aufgabe liegengelassen.

Bis Ende des Jahres 2024 werde der Bund voraussichtlich mehr als 980 000 Quadratmeter Brückenfläche modernisiert haben – etwa 30 Prozent der Gesamtbrückenfläche, die im ersten Schritt zu modernisieren sei. Weitere Schritte sollen folgen. Vorrangig sei mit den großen Brücken begonnen worden.

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Von Gerhard Matzig

Die Carolabrücke galt schon lange als Sanierungsfall

Die Ursache für den Teileinsturz der Carolabrücke ist noch unklar. Von einer Fremdeinwirkung geht die Polizei nicht aus. Eine Anfangsvermutung sei, dass Korrosion einen wesentlichen Beitrag zum Einsturz geleistet habe, sagte Steffen Marx, Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden. Die Arbeiten würden sich aktuell darauf fokussieren, einen verkehrssicheren Zustand herzustellen.

Die Brücke – eine der wichtigsten Verkehrsadern der Dresdner Innenstadt - galt schon lange als Sanierungsfall. In den vergangenen Jahren wurden bereits Teile der Brücke für den Autoverkehr saniert, für das kommende Jahr war die Sanierung des nun eingestürzten Brückenzuges geplant.

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