Dresden (dpa) - Die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs des Erzbistums Berlin, der Bistümer Görlitz und Dresden-Meißen und der Katholischen Militärseelsorge beschäftigt sich mit mehreren Fällen in Sachsen. Laut einer Mitteilung vom Dienstag untersucht eine Arbeitsgruppe den Umgang mit den Missbrauchsfällen im Kloster Wechselburg, den Gemeinden Leipzig-Süd, Schirgiswalde, Annaberg und Dresden-Strehlen. Dabei geht es um Mönche, einen Priester oder einen Religionslehrer.
Nach Bistumsangaben gibt es bisher insgesamt 30 solcher Verdachtsfälle seit 1945. Beschuldigt werden dabei 20 Kleriker sowie acht Laien. Sechs mutmaßliche Täter waren bei Bekanntwerden schon gestorben. Fast zwei Drittel der insgesamt 56 Opfer waren männlich, 21 weiblich. Die meisten der bekannten Taten datieren aus den 1970er Jahren, viele aus den 1960er und 1980er Jahren.
Die Kommission arbeitet unabhängig sexuellen Missbrauch in den katholischen Bistümern in Ostdeutschland auf und soll dabei vor allem herauszufinden, welche und wie viele Fälle es gegeben hat. Zudem sollen Strukturen, die den Missbrauch befördert haben, klar benannt werden. Grundlage ihrer Arbeit ist die Gemeinsame Erklärung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Deutschen Bischofskonferenz von April 2020.
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