Dresden:Mutmaßliche Farbattacke auf Haus von Sachsens AfD-Chef

Auf das Wohnhaus von Sachsens AfD-Chef Jörg Urban ist wohl ein Farbanschlag verübt worden.

Das Haus von Sachsens AfD-Chef Jörg Urban.

(Foto: AfD Sachsen)
  • Auf das Haus von Jörg Urban soll eine Farbattacke verübt worden sein.
  • Urban ist Fraktions- und Landesvorsitzender der sächsischen AfD.
  • Der Staatsschutz hat einem Bericht zufolge die Ermittlungen aufgenommen.

Auf das Wohnhaus von Sachsens AfD-Chef Jörg Urban ist wohl eine Farbattacke verübt worden. Die sächsische AfD verbreitete eine Pressemitteilung mit Bildern, auf denen zu sehen ist, wie die Fassade des angeblich denkmalgeschützten Gebäudes großflächig mit roter Farbe beschmiert worden ist. Auf dem Eingangstor zum angrenzenden Hof ist mit gelber Farbe gesprüht "FCK AFD" zu lesen. Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, soll auch das Auto der Ehefrau Urbans mit Farbe beschmiert und die Fronscheibe des Fahrzeugs beschädigt worden sein.

Die Sächsische Zeitung berichtet, der Polizei sei der Vorfall bekannt, den Beamten liege eine Anzeige vor. Die Ermittler gehen offenbar von einer politisch motivierten Tat aus, da der für die Aufklärung solcher Delikte zuständige Staatsschutz dem Bericht zufolge die Ermittlungen übernommen hat. Die Presseabteilung der Dresdner Polizei war für Nachfragen am Donnerstagabend nicht zu erreichen.

Die AfD selbst geht ebenfalls von einem politischen Hintergrund aus und spricht in einer Pressemitteilung von "linkem Terror". Carsten Hütter, sicherheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag, sagte dazu: "Während sich Medien und Innenminister öffentlich darüber streiten, ob es rechtens ist, bei einer im linken Milieu unbeliebten Demonstration die Personalien von zwei Reportern aufzunehmen, gegen die Anzeige erstattet werden sollte, toben sich derweil ungestört vom Staatsschutz mutmaßliche Linksterroristen de facto unbehelligt weiterhin an Eigentum und Gesundheit politisch andersdenkender Demokraten aus."

Hütter nahm damit auf den Vorfall bei einer Pegida-Demo Bezug, der gerade deutschlandweit für Aufsehen sorgt. Dabei hielten Polizisten Journalisten des ZDF mehrere Minuten lang fest, nachdem sich ein Pegida-Demonstrant, der sich später als LKA-Mitarbeiter herausstellte, über die Filmarbeiten beschwert hatte. Mittlerweile beschäftigt sich der Innenausschuss des Sächsischen Landtags mit dem Fall. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte im Zusammenhang mit den Ereignissen, sie bekenne sich "ausdrücklich" zur Pressefreiheit. Wer auf eine Demonstration gehe, müsse damit rechnen, aufgenommen zu werden.

Zur SZ-Startseite
Angolanischer Präsident Lourenço bei Kanzlerin Merkel

Sachsen
:Merkel verteidigt Pressefreiheit

Die Kanzlerin bezieht Stellung zum Polizeieinsatz gegen Journalisten bei einer Demonstration von Pegida-Anhängern in Dresden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gerät wegen des Vorfalls zunehmend unter Druck.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: