Dresden (dpa/sn) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zeigt weiter klare Kante gegen die AfD. „Wir sind uns im CDU- Landesvorstand, mit den Kreisvorsitzenden, mit der Landtagsfraktion in dieser Frage absolut einig: keine Koalition, keine Kooperation und damit auch keine Minderheitsregierung“, erklärte Kretschmer am Donnerstag bei der Präsentation eines neuen Wahlwerbespots der Union in Dresden. Eine Koalition mit der AfD und auch mit den Linken hatte Kretschmer in den vergangenen Wochen immer wieder ausgeschlossen.
Am Donnerstag warb er für eine Koalition mit den anderen im Landtag vertretenen Parteien. Man werde sich nach der Wahl verantwortungsvoll zusammensetzen und so lange miteinander sprechen, bis man ein tragfähiges Konzept für eine Regierungszusammenarbeit habe. Auf nochmalige Nachfrage, ob er eine Minderheitsregierung ausschließe, sagte Kretschmer: „Ich strebe sie nicht an, ich arbeite dafür, dass wir eine Koalition bekommen. Ich bin gegen eine Minderheitsregierung.“ Er wolle, dass es in Sachsen viel Stabilität gebe.
Kretschmar, dessen Union in der jüngsten Umfragen auf 28 Prozent der Zweitstimmen kam und damit drei Prozentpunkte vor der AfD landete, sah auch erste Anzeichen für einen Stimmungsumschwung im Land. „Dieses Defätistische, dass alles so furchtbar ist, dass es sich überhaupt nicht lohnt, weiter zu arbeiten, das entspricht ja nicht der Realität. Das verletzt auch ein Stück weit die Leistung der vielen Menschen im Land. Und deswegen freue ich mich darüber, dass sich die Stimmung im Land etwas dreht.“