Zweiter Weltkrieg:Wie der Tod nach Dresden kam

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 bombardierten britische und US-Flugzeuge die sächsische Hauptstadt und zerstörten diese weitgehend. Historische Bilder.

Aus dem Archiv von SZ Photo

10 Bilder

Dresden bei Nacht, 1934

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Im Jahr 1934 strahlt das alte Dresden über der Elbe: Landtag, katholische Hofkirche und das Schloß (v.l.) sind Wahrzeichen der Barockstadt. Wegen der vielen Kunstsammlungen und der üppigen Architektur vergleichen nicht nur seine Bewohner Dresden mit Florenz, der Renaissancestadt in der Toskana.

Frauenkirche in Dresden, 1931

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Besonders stolz sind die Dresdner auf die Frauenkirche mit ihrer prächtigen Kuppel, die über dem Neumarkt thront. Diese Aufnahme zeigt sie im Jahr 1931.

Amerikanische Bomber bei einem Angriff über Deutschland, 1943

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1943 beginnen die Westalliierten eine Luftoffensive, die "Combined Bomber Offensive". B-17-Bomber, wie sie hier zu sehen sind, greifen immer wieder deutsche Städte an. Was die Zahl der Flugzeuge angeht, sind die Alliierten den Deutschen massiv überlegen. Sie dringen immer tiefer nach Deutschland vor. Diese Form der Kriegsführung hatten nicht die Alliierten begonnen: In den Jahren zuvor hatte die deutsche Luftwaffe mit Bombardements in Städten wie Guernica, Rotterdam und London massive Zerstörungen angerichtet.

Schwere Flakbatterie in Deutschland, 1944

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Nazi-Deutschland verteidigt sich mit schweren Flakbatterien gegen die nächtlichen Angriffe. Die Geschütze können nicht verhindern, dass die alliierten Flugzeuge in großer Zahl ihre Bomben über deutschen Städten abwerfen.

Zerstörte Dresdener Innenstadt, 1945

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Vom 13. bis zum 15. Februar 1945 nehmen die Alliierten schließlich Dresden ins Visier. Die Stadt ist von Angriffen bis dahin weitgehend verschont geblieben. In Dresden sind mehrere Truppenverbände stationiert, es gibt Fabriken und einen Bahnhof, über den viele Ost-West-Verbindungen in Deutschland laufen.

Zerbombtes Dresden, 1945

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Britische Luftstreitkräfte fliegen insgesamt vier Angriffswellen, an jeder sind Hunderte Bomber beteiligt. Die Alliierten werfen so viele Bomben, dass ein Feuersturm entsteht. Nach den Angriffen gleicht das einstige Elbflorenz einer Trümmerwüste. Eine Pan-Statue geht als eines von wenigen Kulturdenkmälern unbeschadet aus dem Inferno hervor.

Zerstörte Frauenkirche in Dresden nach Luftangriffen, 1945

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Von der Frauenkirche bleiben nur Mauerreste und Trümmer übrig. Von einem Denkmal Martin Luthers steht nur noch der Sockel. Die Alliierten zielten mit ihren Bomben vor allem auf das Stadtzentrum. Denn die Randgebiete der Stadt galten als schlechtes Ziel für Luftangriffe - dort standen viele Einfamilienhäuser und Villen, dazwischen Wiesen und Gärten.

Leichenverbrennung nach Luftangriffen auf Dresden, 1945

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Doch nicht nur Gebäude kommen zu Schaden. Auch Tausende Menschen kommen bei den Angriffen ums Leben. Zwischen 22 700 und 25 000 Menschen wurden in Dresden getötet, schätzt eine Historikerkommission. Unmittelbar nach den Angriffen hatte die NS-Propaganda eine deutlich höhere Opferzahl in Umlauf gebracht. Sie gilt heute als widerlegt. Rechtsextreme jonglieren nach wie vor mit Übertreibungen das Gedenken an die Bombennacht zu instrumentalisieren und damit NS-Verbrechen zu bagatellisieren.

Leichenverbrennung nach Luftangriffen auf Dresden, 1945

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Viele Dresdner fliehen vor den Angriffen in Keller, wo sie ersticken oder verbrennen. Die Überlebenden stapeln die verkohlten und verstümmelten Leichen schließlich auf den wenigen öffentlichen Plätzen, die nicht durch Trümmer versperrt sind. Dort übergießen sie die Toten mit Benzin und Öl und verbrennen sie, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern.

Zerbombte Innenstadt von Dresden nach Kriegsende, 1945

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Unmittelbar nach Kriegsende ist Dresden eine Ruinenstadt, wie diese Aufnahme vom Turm des Dresdner Rathauses zeigt. Bis heute gilt der Angriff auf Dresden als eine der umstrittensten Kriegshandlungen der Alliierten. Ihre Sonderstellung im Gedenken an den Zweiten Weltkrieg ist unter anderem damit zu erklären, dass der Angriff erst von den Nazis und anschließend in der DDR erinnerungspolitisch instrumentalisiert wurde: Mit Dresden wurde die "anglo-amerikanische Art der Kriegsführung" angeprangert und der Westen zur Abrüstung aufgefordert, schreibt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler in seinem Buch "Die Deutschen und ihre Mythen".

Linktipp: "Die Bombardierung Dresdens Mitte Februar 1945 rettete meiner Mutter paradoxerweise das Leben" - der Historiker Michael Brenner im Interview.

© SZ.de/odg/rga/pamu/gal
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