Soeben hatte Donald Trump, der 78-jährige Ex-Präsident, auf dem Parteitag in Milwaukee die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner akzeptiert, zum dritten Mal nach 2016 und 2020. Da holt er unter Beifall der Delegierten seine Ehefrau Melania auf die Bühne und setzt zu einem Kuss an. Doch seine 24 Jahre jüngere Frau scheint in diesem Augenblick den Kopf zu drehen, um ihm statt der Lippen die Wange hinzuhalten. Erst im zweiten Anlauf drückt ihr Donald Trump einen Kuss direkt auf die Backe. Sie lächelt tapfer, richtet sich auf und schafft sofort einen Meter Distanz zwischen sich und ihrem Mann, als wolle sie auch auf dieser Bühne demonstrieren, dass sich die beiden nicht besonders nahe sind oder vielleicht auch einfach nicht mehr besonders nahe.
Trumps BeraterIm Kreis des Patriarchen
Lesezeit: 4 Min.

Wer gehört dazu, auf wen hört Donald Trump, auf wessen Rat gibt er etwas? Der Blick in seine Ehrenloge auf dem Parteitag verrät, wer großen Einfluss auf den Kandidaten ausübt – und wer das nicht mehr tut.
Von Fabian Fellmann, Milwaukee

Psychologie im US-Wahlkampf:„Trump zelebriert den Narzissmus in einer geradezu lehrbuchartigen Weise“
Wie reagiert Trump auf den Attentatsversuch? Warum kann Biden nicht loslassen? Ein Gespräch über die Psychologie im US-Wahlkampf mit dem Psychiater Reinhard Haller.
Lesen Sie mehr zum Thema