Dominique Strauss-Kahn:Der Rivale

Dominique Strauss-Kahn gilt als schärfster Konkurrent der favorisierten Ségolène Royal. Die Franzosen schätzen vor allem die Sachkompetenz und das ruhige Auftreten des früheren Wirtschafts- und Finanzministers.

In den Monaten vor dem Votum der sozialistischen Parteimitglieder hat der 57-Jährige im Rennen gegen die in allen Umfragen führende Ségolène Royal Boden gut machen können.

Der gelernte Anwalt aus Neuilly-sur-Seine bei Paris würde seine Karriere gern als deutlich sozialdemokratisch geprägter Kandidat der Sozialisten für die Nachfolge von Jacques Chirac als Präsident der Republik krönen.

Überzeugter Europäer

Ganz im Gegensatz zu dem Mitkonkurrenten Laurent Fabius hat sich Strauss-Kahn in den vergangenen Wochen als EU-Befürworter profiliert und auch für die von den Franzosen im Mai 2005 abgelehnte Verfassung der Union geworben. In den Debatten plädierte der oft nur "DSK" genannte Wirtschaftsanwalt im Hinblick auf die europäische Integration als einziger nachdrücklich für den deutsch-französischen Motor.

Erstmals für die Sozialisten ins Parlament gewählt wurde er 1986. Strauss-Kahn gilt als Architekt der französischen Wirtschaftserholung: In seiner Zeit als Finanzminister von 1997 bis 1999 gelang es ihm, das Defizit im Zaum zu halten. Er machte Frankreich damit fit für den Euro.

Als starker Mann in der linken Regierung von Premierminister Lionel Jospin hatte er vor sieben Jahren auch die Tiefen des politischen Geschäfts kennen gelernt.

Im Namen der "politischen Moral" trat er als Antwort auf Korruptionsvorwürfe zurück. Später wurde ihm seine Unschuld bescheinigt. So konnte der Mann, der 1991 in dritter Ehe die Star-TV-Journalistin Anne Sinclair geheiratet hatte, wieder an seinem höchsten Ziel arbeiten: Präsident der französischen Republik zu werden.

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