Süddeutsche Zeitung

Dokumentation:Obamas Rede im Wortlaut

US-Präsident Barack Obama hat in seiner Grundsatzrede in Kairo die Muslime in aller Welt zu einem Neuanfang in gegenseitigem Respekt aufgerufen. sueddeutsche.de dokumentiert die Rede in Auszügen - gegliedert nach Themenbereichen.

USA und die muslimische Welt

"So lange unsere Beziehungen durch unsere Unterschiede bestimmt sind, werden wir diejenigen stärken, die eher Hass als Frieden säen und die eher den Konflikt als die Zusammenarbeit unterstützen (...). Dieser Kreislauf von Misstrauen und Zwietracht muss enden. Ich bin hierher nach Kairo gekommen, um mich für einen Neubeginn zwischen den Vereinigten Staaten und den Muslimen in der ganzen Welt einzusetzen. (...) In Ankara habe ich deutlich gemacht, dass Amerika nicht im Krieg mit dem Islam ist und nie sein wird. Wir werden aber unerbittlich gewalttätigen Extremisten entgegentreten, die eine schwere Bedrohung für unsere Sicherheit bedeuten."

Israel und die Palästinenser

"Amerikas feste Bande zu Israel sind bekannt. Diese Verbindung ist unverbrüchlich. (...) Die Lage für die Palästinenser ist untragbar. Amerika wird sich der berechtigten palästinensischen Hoffnung auf Würde (...) und einen eigenen Staat nicht verweigern. (...) Die einzige Lösung für die Hoffnungen beider Seiten ist, dass sie sich als zwei Staaten begegnen (...). Die Vereinigten Staaten akzeptieren nicht die Rechtmäßigkeit der fortgesetzten israelischen Siedlungstätigkeit. Diese Bebauung verletzt vorhergehende Abkommen und untergräbt Bemühungen, Frieden zu erlangen. Es ist Zeit für ein Ende dieser Siedlungen."

Afghanistan

"Täuschen Sie sich nicht: Wir wollen unsere Truppen nicht in Afghanistan lassen. Wir wollen dort keine Militärstützpunkte unterhalten. Wir würden gerne jeden einzelnen unserer Soldaten nach Hause bringen, wenn wir darauf vertrauen könnten, dass es in Afghanistan und Pakistan nicht gewalttätige Extremisten gäbe, die so viele Amerikaner wie nur möglich töten wollen. Aber das ist noch nicht der Fall."

Iran

"Es wird schwierig sein, Jahrzehnte des Misstrauens zu überwinden, aber wir werden mit Mut, Aufrichtigkeit und Entschlossenheit vorangehen. (...) Es ist offensichtlich für alle Beteiligten, dass wir beim Thema Atomwaffen einen entscheidenden Punkt erreicht haben. Dabei geht es nicht nur um Amerikas Interessen. Es geht darum, ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten zu verhindern, das diese Region und die Welt auf einen höchstgefährlichen Weg führen könnte. (...) Jede Nation, einschließlich Iran, sollte das Recht auf Zugang zu friedlicher Atomkraft haben, wenn es seinen Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nachkommt."

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AFP
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