Documenta Fifteen:Die Kunst der Eskalation

Documenta Fifteen: Hat Deutschland Künstlern mit antisemitischen Tendenzen eine Bühne gebaut? Mit Steuergeld? Die Frage wurde schon lange vor der Eröffnung der Documenta gestellt. Die Antwort darauf ist das leere Gerüst, an dem das skandalöse Wimmelbild hing, bevor es abgehängt wurde.

Hat Deutschland Künstlern mit antisemitischen Tendenzen eine Bühne gebaut? Mit Steuergeld? Die Frage wurde schon lange vor der Eröffnung der Documenta gestellt. Die Antwort darauf ist das leere Gerüst, an dem das skandalöse Wimmelbild hing, bevor es abgehängt wurde.

(Foto: Peter Hartenfelser/Imago)

Das indonesische Kollektiv Ruangrupa sollte die Sichtweisen des globalen Südens in die Documenta Fifteen mit einbringen, sie sollten die elitäre Kunstwelt mal ordentlich durchblasen. Das ist auch passiert, nur anders als gedacht. Die Geschichte eines Skandals.

Von Moritz Baumstieger, Jörg Häntzschel und Catrin Lorch, Kassel

Diese Ausstellung ist ein Prozess. Einer, der beständig interagiert, reagiert, sich umorganisiert, das haben die Macher der Weltkunstschau in der deutschen Provinz mehr als einmal angekündigt. Aber ganz so schnell, wie Besucher in Kassel zunächst glauben könnten, geht es dann doch nicht: "Systemfehler²" steht auf einem großen Banner an der Front des Hauptbahnhofs, den ein Schriftzug in der Documenta-Stadt natürlich als Kulturbahnhof ausweist. "Cartoons zum Irrsinn der Welt" gibt es hier zu sehen. Hat die Documenta Fifteen ihr eigenes Versagen da etwa schon selbst zum Thema gemacht? Aber dann stellt sich heraus, die Schau hier am Bahnhof hat gar nichts mit der Documenta zu tun, sondern wurde als "Caricatura" bereits eine Woche davor eröffnet.

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