Diplomatische Krise:Ultimatum an Katar um 48 Stunden verlängert

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Es ziehen dunkle Wolken auf: Die Skyline von Doha, Katar. (Foto: Yoan Valat/dpa)
  • Katar wurde von seinen Nachbarstaaten vor ein Ultimatum gestellt, das diese jetzt um 48 Stunden verlängert haben.
  • Der Golfstaat hat bis Mittwoch Zeit, auf einen Katalog mit 13 Forderungen zu reagieren.
  • Bundesaußenminister Gabriel stattet den Konfliktparteien Besuche ab und betont: Deutschland ergreife nicht Partei.

Der Golfstaat Katar hat vor Auslaufen eines Ultimatums von seinen Nachbarstaaten einen Aufschub erhalten. Der Emir von Kuwait, der in der diplomatischen Krise am Persischen Golf als Vermittler auftritt, habe um eine Verlängerung von 48 Stunden gebeten, teilten Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten mit. Das Ultimatum beinhaltet ein Schreiben mit 13 Forderungen, zu denen Emir Scheich al-Thani am Montag Stellung nehmen wollte.

Regierung Katars will nicht klein beigeben

Die vier Länder hatten am 5. Juni die diplomatischen Beziehungen zu Katar gekappt, weil sie dem Emirat vorwerfen, dem internationalen Terrorismus Vorschub zu leisten. Zudem pflegt Katar gute Beziehungen zum schiitischen Iran, was dessen Erzrivalen Saudi-Arabien ein Dorn im Auge ist. Um die Krise beizulegen, soll Katar nach dem Willen seiner Nachbarstaaten unter anderem diese Beziehungen kappen und den Fernsehsender Al Jazeera schließen.

Zumindest rhetorisch ist Katar bislang jedoch weit davon entfernt, klein beizugeben. Verteidigungsminister Khalid bin Mohammed al-Attiyah hatte noch am Wochenende betont: "Katar ist kein Land, das leicht von jemandem geschluckt werden kann. Wir sind bereit. Wir stehen bereit, um unser Land zu verteidigen." Der Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani erklärte, Katar fürchte sich auch nicht vor einer militärischen Vergeltung, wenn das Ultimatum ablaufe.

Außenminister Gabriel bereist Golfstaaten

Unterdessen ist Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zu einer zweitägigen Reise in die Golfstaaten aufgebrochen. Er wolle dort für einen Dialog werben, erklärte er vor der Abreise in Berlin: "Wir ergreifen nicht Partei. Aber: Der Konflikt am Golf geht nicht nur die an, die dort miteinander im Zwist liegen, sondern betrifft auch uns und unsere Interessen." Das gelte für den Kampf gegen den islamistischen Terror, aber auch für die Stabilität einer Region, die von Krisen, Spannungen und Krieg schwer gezeichnet sei.

Gabriel besucht am Montag zunächst Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Am Dienstag will der Außenminister in das isolierte Katar und das als Vermittler auftretende Kuweit reisen.

© SZ.de/dpa/AP/AFP/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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