Diktatur im 21. Jahrhundert:"Unterdrückung setzte er nur sehr begrenzt ein und immer so, dass er sie leugnen konnte"

Diktatur im 21. Jahrhundert: Bedacht auf sein Bild in der Öffentlichkeit: Russlands Machthaber Putin, ein typischer Vertreter eines "Spin-Diktators".

Bedacht auf sein Bild in der Öffentlichkeit: Russlands Machthaber Putin, ein typischer Vertreter eines "Spin-Diktators".

(Foto: MAXIM SHEMETOV/REUTERS)

Putin steht für den russischen Ökonomen Sergei Guriev beispielhaft für eine neue Art von Despoten: Sie unterdrücken nicht offen, sondern simulieren Demokratie - und regieren über die Medien. Aber die "Spin-Diktatoren" stoßen an Grenzen.

Interview von Nicolas Freund

Diktatoren sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Brutale Unterdrücker sind heute eine Seltenheit, autoritäre und totalitäre Herrscher gibt es trotzdem noch genug, selbst in der Europäischen Union und der Nato. Sie gehen aber wesentlich smarter vor als ihre gewaltsamen Vorgänger: Sie versuchen, die Stimmung zu ihren Gunsten zu wenden, ihr Land nicht abzuschotten und Demokratie zu simulieren. Die Wissenschaftler Sergei Guriev und Daniel Treisman haben in ihrem Buch einen Begriff für diese Herrscherklasse gefunden: Spin-Diktatoren, in Anlehnung an Spin-Doktoren, also PR-Berater für Politiker. Wie aber umgehen mit solchen Diktatoren? Damit werden sich auch die Staats- und Regierungschefs der G 7 Ende Juni bei ihrem Gipfel in Elmau beschäftigen.

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