Dienstwagen-Affäre:Kardinal Lehmann springt Ulla Schmidt bei

Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann geißelt die "Dienstwagen-Affäre" als "verlogen" - und fordert Respekt für die Arbeit von SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Kardinal Karl Lehmann kritisiert die Debatte über die "Dienstwagen-Affäre" von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) als "verlogen".

Kardinal Karl Lehmann Mainz Piusbrüder dpa

Kardinal Karl Lehmann

(Foto: Foto: dpa)

Der Frankfurter Rundschau sagte der Mainzer Oberhirte: "Jeder nimmt doch heute, wo er kann, zeigt dann aber gern mit dem Finger auf andere - in Wahlkampfzeiten natürlich besonders intensiv".

Schmidts sachlicher Arbeit könne man "ja sehr wohl Respekt entgegenbringen", fügte Lehmann hinzu. Es sei nicht "sein Ding", ihr nachträglich "vors Schienbein zu treten".

Der langjährige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz kündigte einen Aufruf der deutschen katholischen Bischöfe zur Bundestagswahl an. "Wenn wir dieses Instrument einmal aus der Hand geben, können wir es nie wieder aufgreifen".

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehörten der Lebensschutz und die Bioethik. Mit Blick auf die Partei Die Linke kritisierte er die "nach wie vor ungeklärte Programmatik der Partei" und die aus seiner Sicht "immer noch ungenügend vollzogene Trennung von der SED-Vergangenheit.

Zudem gebe es "grundlegende Unklarheiten im Blick auf die Kirche".

Im Umgang mit der ultrakonservativen Piusbruderschaft sollte die katholische Kirche nach Meinung Lehmanns Augenmaß beweisen. Gegen "Unbelehrbare" wie den Holocaust-Leugner Richard Williamson gebe es "nur einen Schnitt".

Andere Mitglieder der Gemeinschaft werde man aber zurückgewinnen können, da es sich vor allem um "Enttäuschte und Frustrierte" handele. "Vielleicht hätte man das noch schneller und noch klarer unterscheiden müssen."

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