Die mächtigsten Frauen der Welt:Heirat lohnt noch immer

Mehrere First Ladies gehören zu den 100 mächtigsten Frauen der Welt. Eine davon verdrängt sogar Kanzlerin Angela Merkel von Platz eins. Die "Forbes"-Liste der mächtigsten Frauen in Bildern.

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Ladys

Quelle: SZ

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Die Vielfalt unter den 100 mächtigsten Frauen der Welt sei riesig, jubelt das Magazin Forbes und lobt sich selbst für die diesjährige Auswahl: Schwarze Frauen seien dabei, lesbische, junge, alte - und sogar welche, die gar nicht aus den USA stammen. Beispiele dafür sind die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die brasilianische Präsidentschaftskandidaten Dilma Roussef (Nicht-Amerikanerinnen), Moderatorin Ellen DeGeneres und Lady Gaga (homosexuell beziehungsweise bisexuell), außerdem die dunkelhäutigen Damen Oprah Winfrey und Michelle Obama.

Im Bild von links oben im Uhrzeigersinn: Bundeskanzlerin Angela Merkel, PepsiCo-Chefin Indra Nooyi, Medienunternehmerin Oprah Winfrey, Popstar Lady Gaga und die brasilianische Präsidentschaftskandidatin Dilma Roussef.

Mozah bint Nasser Al Missned

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Viel mehr allerdings fällt bei der Zusammenstellung auf: Gar nicht so viele der angeblich mächtigsten Frauen der Welt kommen aus Politik oder Wirtschaft - vielleicht weil es da nicht so viele gibt? Stattdessen füllt Forbes die Liste mit Stars, Sternchen und Ehefrauen auf - eine davon: Sheikha Mozah Bint-Nasser al-Missned, eine Angetraute des Emirs von Katar. Sie hat es auf Platz 74 geschafft.

Maria Shriver speaks at the Women's Conference 2009 in Long Beach, California

Quelle: REUTERS

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Auch Maria Shriver ist Ehefrau - und zwar von Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Der Sprössling des Kennedy-Clans begann 2003 als kalifornische First Lady den jährlichen Frauenreport herauszugeben. Thema des ersten Bandes war die Veränderung der Gesellschaft durch berufstätige Frauen. Im diesjährigen geht es um die Krankheit Alzheimer und Frauen, die pflegen. Shriver ist traurig, dass ihr Mann zum Jahresende aus dem Amt scheidet: "Ich fürchte mich zu Tode, weil ich nicht weiß, was ich dann tun soll", sagt sie. Noch beschert ihr dieses Engagement Platz 53.

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Quelle: Marco Galbiati/AFP

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Marina Berlusconi ist Chefin der italienischen Medien- und Entertainmentfirma Finivest sowie des größten Magazinverlags Italiens, Mondadori - und außerdem Tochter von Ministerpräsident und Medien-Mogul Silvio Berlusconi. Sie unterstützt ihren Vater, wo sie nur kann und verteidigt ihn bei Affären in der Öffentlichkeit. Forbes hält sie deswegen für die 48-mächtigste Frau der Welt.

Heidi Klum, Seal

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Auf Platz 39 hat es das deutsche Model Heidi Klum geschafft - allerdings nicht nur, weil sie seit 13 Jahren Unterwäsche präsentiert. In den USA ist sie auch als Moderatorin von Project Runway bekannt, weshalb Forbes glaubt, Klum sei "nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern eine Modegröße mit einem kritischen Auge". Zwei exklusive Werbedeals und der Auftritt in einem Computerspiel sollen weitere Argumente für Klums Machtfülle sein.

Carla Bruni-Sarkozy

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Auch Carla Bruni-Sarkozy ist Model. Dass sie als mächtig wahrgenommen wird, hat aber wahrscheinlich mehr mit ihrem Ehemann zu tun, dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Forbes zählt als ihre Errungenschaften ihre Karriere als Mannequin und Sängerin auf, außerdem ihren öffentlichen Protest gegen die Steinigung einer Iranerin. Das reichte für Platz 35.

Angelina Jolie, Brad Pitt

Quelle: AP

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Auf Platz 21 hat es Angelina Jolie geschafft. Die Hollywood-Schauspielerin macht vor allem Schlagzeilen mit ihrer Beziehung zu Kollege Brad Pitt, mit ihrer sechsköpfigen Kinderschar (teils adoptiert, teils leiblich) - hin und wieder auch mit ihren Filmen und Gagen. 20 Millionen Dollar kassiert Jolie pro Leinwandauftritt. Außerdem ist sie UN-Sonderbotschafterin und spendete hohe Summen für Afghanistan, Pakistan und Haiti.

Elena Kagan, Ruth Bader Ginsburg, Sonia Sotomayor

Quelle: AP

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Aber nun endlich Damen, die tatsächlich ein Amt haben: Alle drei Richterinnen des Obersten Gerichts der USA sind in der Forbes-Liste vertreten. Die dienstälteste Ruth Bader Ginsburg (Mitte) auf Platz 31, die neueste Ernennung Elena Kagan (rechts) auf Platz 25 und Sonia Sotomayor (links) auf Platz 19.

Die Latina Sotomayor ist seit einem Jahr im Amt. Am meisten Furore machte sie mit ihrer Gegenstimme in einer Entscheidung über das Recht des Verdächtigen, sich nicht zu äußern. Das Gericht entschied, dass ein Mann, der auf die Frage, ob er Gott um Vergebung gebeten habe, mit "ja" antwortete, damit sein Recht, nicht auszusagen, verwirkt habe. Sotomayor war anderer Meinung.

Sarah Palin

Quelle: dpa

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Sarah Palin hat zwar kein Amt derzeit - ihr politischer Einfluss ist trotzdem immens. Die ehemalige Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner stellte sich erfolgreich an die Spitze der reaktionären Tea-Party-Bewegung in den USA, bekommt Millionenhonorare für ihre Bücher und beeinflusst die öffentliche Meinung als Kommentatorin bei Fox News. Bei den Vorwahlen im Sommer mischte sie sich in 30 Bundesstaaten in die Abstimmungen ein - in zwei von dreien stand sie auf der Siegerseite. Die Forbes-Liste führt Palin daher auf Platz 16.

Lady Gaga

Quelle: AP

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Doch die Meinungsführerin der Republikaner ist anscheinend nichts im Vergleich zur "neuen Königin des Pop". Stefanie Germanotta, besser bekannt als Lady Gaga, schafft es mit Leichtigkeit in die Top Ten. Sie habe im Alleingang Popmusik und Popkultur wiederbelebt, jubelt Forbes. Außerdem traute sich die bisexuelle Sängerin, ein Ende des Militärbanns für Schwule und Lesben zu forden. Für diesen Mut: Platz 7.

Hillary Clinton Honors Haiti Earthquake Task Force Volunteers

Quelle: AFP

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Hillary Clinton war mal eine First Lady, doch schon lange bemisst sich ihre Macht nicht mehr an der ihres Mannes Bill. Clinton war Senatorin von New York, konkurrierte mit Barack Obama um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten und ist seit 2009 Außenministerin der USA. Ihre Durchbrüche in diesem Amt sind allerdings nur mit der Lupe zu finden: Sie setzte sich für Vergewaltigungsopfer im Kongo und Flutopfer in Pakistan ein und warnte Frauen in Entwicklungsländern vor Verbrennungen an unsicheren Feuerstellen. In der Forbes-Liste macht sie trotzdem Karriere. Von Platz 36 stieg Clinton auf Platz 5 auf.

CDU-Regionalkonferenz

Quelle: dapd

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Runter gings für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Vergangenes Jahr noch mächtigste Frau der Welt reicht es dieses Jahr nur noch für Platz 4. Das liegt am Koalitionsstreit zwischen CDU, CSU und FDP, bei dem sich Merkel nach Meinung der Forbes-Redakteure nicht richtig durchsetzen konnte. Auch bei Steuer- und Bildungsreform sehen sie Merkel wackeln, auch weil im Frühjahr bereits die nächsten Wahlen sind. Gelobt wird Merkels Streben für einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat.

Oprah Winfrey

Quelle: Kiichiro Sato/ AP

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Die unterste Stufe auf dem Siegertreppchen geht an "die erfolgreichste Medienmanagerin der Welt: Oprah Winfrey. Ihre Talkshow Oprah gibt es nun das 25. Jahr. Im September 2011 soll allerdings die letzte Show stattfinden. Die Chefin der Produktionsfirma Harpo hat Größeres vor. Im kommenden Jahr startet sie ihren eigenen TV-Sender OWN, wo unter anderem Herzogin Sarah "Fergie" Ferguson als Moderatorin durchstarten soll. 2009 war Winfrey auf der Forbes-Liste noch auf Platz 41.

To match Interview KRAFT/

Quelle: Reuters

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Aufwärts ging es 2010 auch für Irene Rosenfeld, die Chefin von Krafts Food. Vergangenes Jahr war sie noch auf Platz 6, dieses Jahr ist sie laut Forbes die zweitmächtigste Frau der Welt. Es ist die Belohnung für ihre erfolgreiche Übernahme des britischen Süßigkeiten Herstellers Cadbury, aufgrunddessen die Einnahmen im zweiten Quartal um 25,3 Prozent stiegen. Rosenfeld ist die erfolgreichste von zahlreichen Managerinnen, die die Forbes-Liste aufführt, darunter Indra Nooyi von PepsiCo (Platz 6), Gail Kelly von Westpac (Platz 8) und Carol Bartz von Yahoo (Platz 42).

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Quelle: AFP

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Die mächtigste Frau der Welt 2010 hingegen führt kein Unternehmen und hat auch kein politisches Amt. Forbes glaubt, keine Frau hat mehr Einfluss als Michelle Obama, die First Lady der USA. "Sie hat sich das Amt zu Eigen gemacht", lobt das Magazin und führt an, dass sich Michelle Obama für höhere Standards bei Schulessen und bessere Beziehungen der Armee zu den Angehörigen der Soldaten eingesetzt hat. "Sie ist Jackie Kennedy mit einem Jura-Abschluss von Harvard und einem Gespür für die Probleme der einfachen Leute", heißt es in der Begründung. 2009 führte die Liste Michelle Obama noch auf Platz 40.

© sueddeutsche.de/Barbara Vorsamer/mati
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