DGB-Chef Reiner Hoffmann:"Es fühlt sich komisch an, ausgerechnet jetzt zu gehen"

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Deutschlands oberster Gewerkschafter, gerade noch: Reiner Hoffmann auf der diesjährigen Maikundgebung in Berlin. (Foto: Tobias Schwarz/AFP)

Der Sohn eines Maurers und einer Putzfrau brachte es bis zum Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Jetzt geht Reiner Hoffmann in den Ruhestand. Eine Abschiedsfahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn.

Von Benedikt Peters, Wuppertal

An einem Donnerstag im April steht Reiner Hoffmann in der Schwebebahn in Wuppertal und freut sich, man muss das so sagen, wie ein Kind. Die Nase dicht vor der Fensterscheibe, die Augen weit offen, sieht er, wie draußen alte Textilfabriken vorbeiziehen und ein stillgelegtes Kohlekraftwerk. "Da", ruft er mehrmals, "da!" Zu jedem bröckelnden Bauwerk kennt er mindestens eine Geschichte, auch zu der Brücke mit dem verlassenen Kiosk, der gerade hinter der Kurve verschwindet. Auf der Brücke, die ins alte Bayer-Werk führt, stand Anfang der Siebziger der langhaarige Teenager Reiner Hoffmann und verteilte Flugblätter für den nächsten Arbeitskampf.

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