Süddeutsche Zeitung

Deutschland spricht:Wir möchten, dass Sie schöner streiten

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Soll niemand sagen, es gebe zu wenig Streit in Deutschland. Asyl, Union, Europa: jeden Tag produzieren allein die Auseinandersetzungen in der Politik Nachrichten und Reaktionen in Dauerschleife. Die Google-Suche nach dem Wort Streit ergibt 28 Millionen Treffer und die Duden-Definition: "heftiges Sichauseinandersetzen, Zanken (mit einem persönlichen Gegner) in oft erregten Erörterungen, hitzigen Wortwechseln, oft auch in Handgreiflichkeiten". In Deutschland wird tausendfach Streit gesucht, zumindest auf Google. Wir wollen, dass Sie mitstreiten, aber es geht uns nicht um Handgreiflichkeiten oder Gezänk, sondern um den persönlichen Austausch von Argumenten. Weniger Polarisierung, mehr Diskussion. Keine Fronten, sondern Perspektivwechsel. Dazu möchten wir Menschen zusammenbringen, die in politischen Fragen unterschiedlicher Meinung sind.

Bis Ende August werden wir Ihnen sieben Fragen stellen, die Sie mit Ja oder Nein beantworten können. Etwa, ob Sie finden, dass Deutschland wieder strikte Grenzkontrollen einführen sollte oder die Debatte um #metoo etwas Positives bewirkt hat. Geht es den Deutschen heute schlechter als vor zehn Jahren? Können Muslime und Nicht-Muslime in Deutschland gut zusammen leben? Wenn Sie darauf antworten und uns E-Mailadresse und Postleitzahl übermitteln, werden wir jemanden suchen, der in Ihrer Nähe wohnt und ganz andere Ansichten vertritt. Geht unser Plan auf, treffen sich am Nachmittag des 23. September sehr viele diskussionsfreudige Menschen zu Vier-Augen-Gesprächen. Deutschland spricht also - falls Sie mitmachen.

Die Aktion wird getragen von elf Medienhäusern, neben der SZ unter anderem Tagesschau, Zeit Online, Spiegel und t-online.de. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernimmt die Schirmherrschaft. Im vergangenen Jahr hat Zeit Online mit dieser Aktion 12000 Menschen zum Mitmachen bewegt, am Ende diskutierten 600 Zweierpaare über Flüchtlingspolitik, Russlandsanktionen und die Ehe für alle. Viele berichteten anschließend, ihr Gespräch sei ganz anders verlaufen als erwartet. Weniger konfrontativ als gedacht, oftmals mit überraschenden Einsichten und der Erkenntnis, dass Verständigung möglich ist, wenn es weniger darum geht, Recht zu behalten, sondern vor allem darum, den Anderen besser zu verstehen.

Deswegen: Beantworten Sie gerne unsere Fragen, melden Sie sich an und treffen Sie jemanden, der Sie mit Argumenten überrascht.

Bei "Deutschland spricht" kommt die Plattform "My Country Talks" zum Einsatz, die von Zeit Online gemeinsam mit internationalen Partnern konzipiert und zusammen mit Google umgesetzt wurde.

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