Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hartmut Ziebs, ist nach einem wochenlangen Machtkampf in der Verbandsspitze von seinem Amt zurückgetreten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Ziebs begründete den Schritt mit "fortgesetzten Intrigen und Behinderungen seiner Arbeit". "Der einzige Weg, den DFV aus der schlimmsten Krise seiner Geschichte zu führen, kann jetzt nur in einem kompletten Neustart liegen", teilte Ziebs im Rahmen einer Sitzung des Landesverbands Nordrhein-Westfalen in Wuppertal in einer Pressemitteilung mit.
Mitte November hatten fünf der sieben Vizepräsidenten des Verbandes Ziebs in einem Schreiben "das Vertrauen entzogen". Ziebs führte diesen Schritt in der taz unter anderem auf seine "klare Haltung gegen rechtsnationale Tendenzen und Personalentscheidungen im Rahmen meiner Befugnisse" zurück. Tatsächlich hatte Ziebs regelmäßig davor gewarnt, der Deutsche Feuerwehrverband könne von Rechtsextremisten unterwandert werden, auch die AfD nannte Ziebs. Die Begründung des Entmachtungsversuchs sorgte für Aufregung, Ziebs erhielt Zuspruch von Medien und aus der Politik. Ziebs' Gegner im Präsidium dagegen widersprachen der Darstellung, sie entspreche "in keinster Art den Gründen", sagte Vizepräsident Hermann Schreck vor Kurzem der SZ.
Ziebs sollte ursprünglich bis 2021 an der Spitze des Deutschen Feuerwehrverbandes bleiben. Wer nun sein Amt übernehmen wird ist unklar - zumal Ziebs auch alle seine Stellvertreter zum Rücktritt aufgefordert hat.