Social Media:Warum die Livesendung von DeSantis auf Twitter zusammenbrach

Social Media: Fast eine halbe Stunde verzögerte sich der Wahlkampfauftakt von Ron DeSantis auf Twitter. Das kostete ihn Hunderttausende Zuhörer.

Fast eine halbe Stunde verzögerte sich der Wahlkampfauftakt von Ron DeSantis auf Twitter. Das kostete ihn Hunderttausende Zuhörer.

(Foto: Chris Delmas/AFP)

Vermutlich fragt sich das Team des republikanischen Gouverneurs auch gerade, ob es eine gute Idee war, die eigene Präsidentschaftskampagne auf einer wackeligen Social-Media-Plattform zu starten.

Von Max Muth

"Es waren die Server", sagte Twitter-Chef Elon Musk, als sich die verbliebenen Zuhörer in der neuen Livesendung auf der Plattform eingefunden hatten, um dem Start der Präsidentschaftskampagne des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, zu lauschen. Zuvor hatte sich das Event um etwa 30 Minuten verzögert. Twitter Spaces sind eine Art Live-Radiosendung auf Twitter, die jeder Nutzer jederzeit starten kann. Die Ron-DeSantis-Show war dagegen als Mega-Event angekündigt, geteilt auf dem Kanal des Twitter-Chefs persönlich. Dass es viele Zuhörer geben würde, war also zu erwarten. Als der Stream um 18 Uhr starten sollte, warteten 600 000 Zuhörer auf Musk und DeSantis. Zu viel für Twitter.

Auf Aufnahmen des Sendestarts sind Musk und der für das Event ausgewählte Moderator, der Tech-Unternehmer und Musk-Freund David Sacks, mal zu hören, mal nicht. Dann startet Fahrstuhlmusik, es sind Störgeräusche zu vernehmen, dann wieder Stimmen - Twitter also diesmal eine Echokammer im wahrsten Wortsinne. Erst der Umzug auf den Kanal des Moderators und der daraus resultierende Verlust der meisten Zuhörer stabilisierte die Sendung. Am Ende hörten nur etwa 270 000 der Ankündigung DeSantis' zu.

Twitters Zuverlässigkeit hat in den vergangenen Monaten stark abgenommen. Musk hatte das Unternehmen für 44 Milliarden Dollar gekauft und drei Viertel der Mitarbeiter vor die Tür gesetzt, um Kosten zu sparen. Die technischen Folgen sind spürbar. Die Plattform ist zwar die meiste Zeit nutzbar, dennoch kommt es deutlich häufiger zu Aussetzern als unter der vorherigen Twitter-Geschäftsführung.

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