Der Weg nach Berlin:Das ist Judith Skudelny

FDP-Politikerin Judith Skudelny im Kurzporträt.

Roman Deininger

Judith Skudelny
(Foto: Illustration: Grafilu)

Judith Skudelny, 37, Rechtsanwältin. Seit 2004 Gemeinderätin in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart, seit 2009 im Bundestag.

Der 27. Oktober 2009 war der Tag, an dem der 17. Deutsche Bundestag erstmals zusammentrat, und es war auch der Tag einer kleinen Revolution. Die Grünen, die einst für die Turnschuh-Revolution im Hohen Haus verantwortlich gezeichnet hatten, sollen ziemlich betrübt gewesen sein, dass ihnen bei der Baby-Revolution nun eine Liberale zuvorgekommen war.

Judith Skudelny steuerte mit ihrer vier Monate alten Tochter an der Brust auf die Saaldiener zu, die der designierte Bundesaußenminister Guido Westerwelle dann mit diplomatischem Geschick davon abhielt, erst mal in der Geschäftsordnung nachzuschlagen. Das Plenum hatte sein erstes Baby, es unterhielt glucksend die hinteren Reihen, und seine Mutter hatte ihren ersten großen Auftritt in Berlin. Diesem sind viele eher kleine Auftritte gefolgt, mit denen sich Skudelny als Fachfrau für Umwelt- und Energiepolitik profiliert hat.

2009 war sie auf Platz zwölf der baden-württembergischen Landesliste ins Parlament eingezogen; jetzt gilt sie vor dem Nominierungsparteitag Mitte November als Favoritin für Platz sechs. Es könnte knapp werden: Legt man die aktuellen Umfragen um, dürften der Südwest-FDP 2013 allenfalls noch fünf bis sieben Mandate zufallen. Skudelny tritt im Wahlkreis Stuttgart I an, in dem der grüne Bundeschef Cem Özdemir dem Christdemokraten Stefan Kaufmann das Direktmandat entreißen will. Sie möchte dann gerne mehr sein als nur Zuschauerin dieses Duells.

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