Der Weg nach Berlin:Das ist Charles Huber

CDU-Politiker Charles Huber im Kurzporträt.

Marc Widmann

Charles Huber
(Foto: Illustration: Grafilu)

Charles M. Huber, 55, gelernter Zahntechniker, Schauspieler, Moderator, Regisseur, Ehrenkommissar der bayerischen Polizei. Nun in Darmstadt.

Ist das nicht? Ja, ist er. Sein Gesicht kennen noch viele, schließlich spielte Charles M.Huber zehn Jahre lang in einer ZDF- Fernsehserie mit. Er war der schwarze Assistent des ,,Alten''. Aufgewachsen in Niederbayern, spricht er bis heute mit bairischem Zungenschlag. Und damit will er jetzt ein Direktmandat in Darmstadt holen, ausgerechnet gegen die frühere Justizministerin von der SPD, gegen Brigitte Zypries? Ein Schauspieler gegen eine erfahrene Politikerin? Nicht jeder in der Darmstädter CDU hielt das anfangs für eine gute Idee.

Aber Huber hat sich reingehängt. Er hat alle Orte des Wahlkreises besucht, fröhlich mit den Menschen geplaudert, das kann er. Sein Vater war Diplomat, der Onkel gar Präsident von Senegal. Schon lange interessiert sich Huber für Politik, anfangs war er in der SPD, die Entzweiung kam schleichend, dann in der CSU. Im Münchner Osten stieß seine Kandidatur auf internen Widerstand, flugs vermittelte ihn CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe nach Hessen.

Diese Woche haben sie Huber nominiert, mit 94 Prozent. Er hielt eine lange Rede, es ging um Griechenland, den Euro, die Familie, er wollte zeigen, dass er kein luftiger Schauspieler ist. Sondern ein "wertkonservativer Mensch'', ein Katholik, der findet: "Wir brauchen definitiv mehr Christentum.'' Er ist jetzt auch nach Darmstadt umgezogen. Es wird spannend: Beim letzten Mal gewann Zypries den Wahlkreis mit gerade mal 45 Stimmen Vorsprung.

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