Der Kreis der Erlauchten:Die Friedensengel

Schwammiger geht's eigentlich nicht: Der Nobelpreis als Auszeichnung für Verdienste in der Friedensarbeit. Bei vielen Preisträgern ist das Engagement eher punktuell zu begreifen und manche kamen zu der Auszeichnung auch wie die Jungfrau zum Kind.

Julia Amalia Heyer

Der Kreis der Erlauchten

Barack Obama

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(Foto: AP)

US-Präsident Barack Obama galt nach seinem Amtsantritt als Hoffnung - nicht nur für sein Land, sondern für die ganze Welt. Nur so lässt sich erklären, dass er schon nach einen knappen dreiviertel Jahr im Amt den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Das Nobelkomitee begründete die Entscheidung damit, dass Obama ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen habe.

Der Kreis der Erlauchten

Nelson Rolihlahla Mandela

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(Foto: Getty)

27 Jahre lang saß er im Gefängnis - als lebendes Memento für den Kampf gegen das Apartheid-Regime in Südafrika. Den Nobelpreis bekam er 1993 gemeinsam mit seinem Vorgänger im Präsidentenamt, Frederik Willem de Klerk.

Der Kreis der Erlauchten

Henry Kissinger

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(Foto: N/A)

Zu den umstrittensten Verleihungen gehört jene an den in Fürth als Heinz Alfred Kissinger geborenen US-amerikanischen Außenpolitiker. Unter seiner Ägide kam das Friedensabkommen mit Vietnam zustande. 1973 erhielt er deshalb gemeinsam mit dem Vietnamesen Le Duc Tho den Friedensnobelpreis, den dieser allerdings ablehnte. Denn trotz des Abkommens dauerte der Krieg in Vietnam noch bis 1975.

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Willy Brandt

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(Foto: N/A)

Einer der beliebtesten deutschen Politiker aller Zeiten: Der Sozialdemokrat Willy Brandt wurde Friedensnobelpreisträger des Jahres 1971. Und zwar für seine Ostpolitik nach dem Motto "Wandel durch Annäherung". Derjenige, der sich das Konzept der Entspannungspolitik tatsächlich ausgedacht hatte und beim Kanzler auf Umsetzung drängte, war Egon Bahr. Doch der ging leer aus.

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Jassir Arafat, Schimon Peres und Jitzchak Rabin

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(Foto: AP)

Für ihre Bemühungen um den Friedensprozess, Stichwort Oslo-Abkommen, erhielt dieses israelisch-palästinensische Trio infernale1994 den Friedensnobelpreis. Mittlerweile liegt der Friedensprozess in Nahost völlig darnieder, die Protagonisten von damals gibt es nicht mehr: Rabin wurde von einem jüdischen Fanatiker erschossen, Peres unterstützt die ultrarechte Regierung Netanjahus und der 2004 gestorbene Arafat wird von seinem Volk vor allem als "der Korrupte" kommemoriert.

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Amnesty International

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(Foto: N/A)

Das Komitee verleiht den Preis nicht nur an Personen. Auch die Nichtregierungsorganisation Amnesty International erhielt 1977 einen Friedensnobelpreis - für ihren Einsatz für Menschenrechte.

Der Kreis der Erlauchten

Kofi Atta Annan

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(Foto: N/A)

2001 erhielt der amtierende Generalsekretär der Vereinten Nationen den Preis, auch stellvertretend für seine Organisation. "Die Geste zählt", könnte man bei den Bemühungen der UN um das hehre Ziel des Weltfriedens denken. Annan selbst stand vor allem in der Kritik ob des (nicht vorhandenen) Engagements der UN während des Völkermords in Ruanda 1994.

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Albert Schweitzer

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(Foto: Getty)

Der Klassiker: Theologe, Musikforscher, Philosoph und Mediziner Albert Schweitzer bekam 1952 den Friedensnobelpreis. Als Arzt gründete er 1913 im heutigen Gabun das Hospital Lambarene, als Organist spielte er dort auf einem tropenfesten Klavier, das er sich eigens für seinen Afrika-Aufenthalt bauen ließ. Die Verleihung des Preises an ihn wurde und wird nicht kritisiert. Allerdings soll er recht chauvinistisch gewesen sein ...

Der Kreis der Erlauchten

Albert Arnold Gore

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(Foto: N/A)

Anders bei ihm: Al Gore verlor zwar die Präsidentschaftswahlen gegen George W. Bush, dafür erhielt sein Dokumentarfilm, das Klimaschutz-Epos "An Inconvenient Truth" einen Oscar, und Gore, der Apokalyptiker mit der Nase für große Themen, gleich den Friedensnobelpreis. Gewusst wie.

Der Kreis der Erlauchten

Kim Dae Jung

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(Foto: Getty)

Was schön klingt, war auch schön: Für die sogenannte Sonnenscheinpolitik reiste Südkoreas Präsident Kim Dae Jung (li.) in den Norden. In Pjöngjang traf er den Despoten Kim Jong-Il zu Gesprächen - dem Komitee war diese Initiative im Jahr 2000 ein Nobelpreis wert. Zu recht: Heute würde Kim Jong-Il wohl mit niemanden mehr so freundlich anstoßen. Und ein chin-chin mit dem südkoreanischen Kollegen scheint nun völlig surreal.

Der Kreis der Erlauchten

Mutter Theresa

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(Foto: N/A)

Auch die Frauen wurden vom Nobelpreiskomitee nicht vergessen; eine von sieben Preisträgerinnen: Anjezë Gonxhe Bojaxhiu, bekannt als Mutter Teresa, wurde der Preis 1979 verliehen. Die "Missionarin der Nächstenliebe" wurde drei Jahre nach dem Tod von der katholischen Kirche seliggesprochen. Natürlich setzte sie sich nicht nur gegen Abtreibung, sondern auch gegen Verhütung ein.

Der Kreis der Erlauchten

Martti Ahtisaari

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(Foto: N/A)

2009 war der Preisträger nicht ganz so prominent: Der finnische Diplomat und Ex-Präsident Ahtisaari bemüht sich seit Jahren um die Lösung internationaler Konflikte - zuletzt im Kosovo. Die Tätigkeit ist nicht ganz so exponiert wie das Dasein als amerikanischer Präsident.

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