Demonstrationen - Magdeburg:Tausende demonstrieren gegen Corona-Politik: Gegenproteste

Corona
Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in Magdeburg. Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Magdeburg/Wittenberg/Halle (dpa/sa) - In Magdeburg haben mehrere Hundert Menschen für Demokratie, Vielfalt und Solidarität in der Corona-Pandemie demonstriert. Auf dem Alten Markt kamen nach Polizeiangaben rund 350 Teilnehmer zusammen. Auf Plakaten stand etwa "Impfen rettet Leben" oder "Wir sind nicht in einer Diktatur". Der ehemalige Domprediger Giselher Quast sagte, wer Freiheit für sich selber fordere und dabei den Tod anderer in Kauf nehme, müsse noch viel lernen. Impfen sei Ausdruck von Nächstenliebe. Zu der Kundgebung hatten mehrere zivilgesellschaftliche Bündnisse aufgerufen. Man wolle der großen Mehrheit der Bevölkerung, die sich in der Pandemie solidarisch verhalte, eine Stimme geben.

Wenig entfernt auf dem Breiten Weg, einer zentralen Straße in der Magdeburger Innenstadt, kamen am Abend laut einer Polizeisprecherin weniger als 700 Menschen unangemeldet zusammen. Die Polizei verlas per Lautsprecher die gültige Allgemeinverfügung, nach der nicht angemeldete Proteste nur noch ortsgebunden stattfinden dürfen. Protestzüge durch die Stadt sind untersagt. Die Polizei gab bekannt, dass die Versammlung aufgelöst ist und sich die Teilnehmer entfernen sollen. Laut einer Polizeisprecherin gab es einen Flaschenwurf gegen Polizeibeamte - ein Ermittlungsverfahren gegen den Tatverdächtigen läuft. Zudem gab es Versuche, die Polizeikette zu durchbrechen. In zahlreichen Fällen wurden Identitäten festgestellt.

In zahlreichen Städten in Sachsen-Anhalt gab es am Montagabend angemeldete und unangemeldete Proteste gegen die Corona-Politik. In Wittenberg kamen laut einer Sprecherin der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau 1900 Menschen zusammen, in Bitterfeld 1100, in Dessau seien es 600 gewesen, in Köthen 430 Teilnehmer. Es habe aber auch kleinere Veranstaltungen gegeben. Im Bereich der Polizeiinspektion Magdeburg gab es die größten Veranstaltungen in Halberstadt mit rund 1000 Menschen und in Wernigerode mit 400 - beide seien nicht angemeldet gewesen.

Die Polizeiinspektion Halle berichtete von rund 2450 Teilnehmern eines Aufzugs in der Saalestadt gegen die Corona-Maßnahmen. Der Weg habe durch weite Teile der Innenstadt geführt. Gegenproteste hätten den Aufzug mehrfach gestoppt. In den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis und dem Burgenlandkreis habe es zahlreiche Versammlungen gegeben, teils seien sie nicht angemeldet gewesen. In Zeitz etwa gab es demnach rund 650 Demonstrierende, in Weißenfels und Querfurt je etwa 550, in Sangerhausen rund 280 und in Eisleben etwa 330.

© dpa-infocom, dpa:220117-99-744595/5

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