Demonstrationen - Hamburg:Menschen erinnern an Tod von Asylbewerber vor 16 Jahren

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Hamburg (dpa/lno) - Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstag in Hamburg an den ungeklärten Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh vor 16 Jahren erinnert. An der Kundgebung vor der Davidwache an der Reeperbahn beteiligten sich nach Angaben der Polizei 350 Menschen, nach Angaben der Interventionistischen Linken 500. Die linksextremistische Organisation sprach von einem Mord an Jalloh. Die Versammlung habe "zum Gedenken an die vielen Opfer rassistischer Gewalt und gegen die strukturelle Straflosigkeit" stattgefunden.

Der Asylbewerber aus Sierra Leone war am 7. Januar 2005 bei einem Brand in einer Dessauer Polizeizelle gestorben. Wie genau es zu seinem Tod kam, konnte auch in zwei Gerichtsverfahren gegen zwei Polizisten nicht geklärt werden. Jalloh soll nach den Ermittlungen der Behörden den Brand in der Gewahrsamszelle des Dessauer Polizeireviers selbst gelegt haben. Der Mann war den Angaben zufolge an Händen und Füßen gefesselt. Wiederholt wurde der Vorwurf geäußert, er sei ermordet worden. Der Fall war von zwei Sonderberatern untersucht worden, die der Landtag eingesetzt hatte. Deren Bericht listete eine Reihe von Fehlern auf, Konsequenzen hatte das bislang aber nicht.

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