Demonstrationen - Dresden:Fußball und Corona: Dresdner Polizei plant Großeinsätze

Corona
Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Mehrere verbotene Corona-Demos - und das letzte Heimspiel der Saison für Dynamo Dresden. - Die Dresdner Polizei bereitet sich wegen möglicher Menschenansammlungen am Wochenende auf Großeinsätze vor. Dabei werde man von Kollegen der Bereitschaftspolizei, der Polizei aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie der Bundespolizei unterstützt, teilte die Polizeidirektion Dresden am Freitag mit. Es sei mit erheblichen Verkehrseinschränkungen im Zentrum zu rechnen.

Für Samstag waren mehrere Kundgebungen der Initiative "Querdenken 351" gegen Corona-Maßnahmen angemeldet worden. Die Stadt hatte die Versammlungen untersagt, das Verwaltungsgericht Dresden bestätigte das - und am Freitagabend dann auch das Oberverwaltungsgericht (OVG).

Trotz des gerichtlich bestätigten Verbots will die Polizei wie schon bei früheren Gelegenheiten in der Stadt präsent sein. Die "Querdenker"-Proteste waren auch der Grund, weshalb die Polizei eine Verlegung des letzten Heimspiels von Fußball-Drittligist SG Dynamo Dresden am Samstag anregte. Der Deutsche Fußball-Bund kam dem nach und verlegte das Spiel auf Sonntag.

Da Dynamo Dresden bei einem Sieg gegen Türkgücü München den Aufstieg in die 2. Liga geschafft hätte, rechnet die Polizei mit einer Ansammlung von Fans vor dem Stadion. Eine ähnliche Szene hatte sich beim Abstieg Dynamos im Sommer 2020 vor dem Stadion abgespielt. Rund 2000 Anhänger kamen und hielten sich kaum an die Corona-Auflagen.

"Dresden ist im positiven Sinne fußballverrückt. Aber auch als Fan kann man verantwortungsvoll und solidarisch sein. Und genau das ist das Gebot der Stunde", erklärte Polizeipräsident Jörg Kubiessa. Die Polizei werde am Sonntag rund um das Stadion stark präsent sein. Die Einsatzstrategie sei "grundsätzlich kommunikativ und auf Deeskalation ausgerichtet". Man werde geltende Corona-Regeln aber durchsetzen.

"Ich drücke wie viele Fans Dynamo die Daumen, dass die Mannschaft am Sonntag den Aufstieg perfekt macht. Wie schon oft in dieser Saison, muss sie leider auch an diesem Sonntag auf ihren zwölften Mann verzichten - im und am Stadion. Von daher appelliere ich an alle Fans: Kommt nicht zum Stadion", betonte Kubiessa. Man dürfe die in Aussicht stehenden Lockerungen nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Dynamo Dresden appellierte am Freitagabend an die Fans, nicht ans Stadion zu kommen und Ansammlungen zu vermeiden. "Auch im Falle eines Sieges kann es leider keine Aufstiegsfeier in Dresden geben. Die Gesundheit und Sicherheit von Spielern und Fans haben gleichermaßen, auch im Falle eines Aufstiegs, oberste Priorität." Es werde deshalb nach dem Spiel keine Möglichkeit geben, mit den Dynamo-Spielern in Kontakt zu treten, Autogramme zu holen oder Selfies zu machen.

Einen ähnlichen Appell richtete Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Fans. "Der Wiederaufstieg wäre ein fantastischer Erfolg für alle Fans und die ganze Stadt. Deshalb drücke ich der Mannschaft und dem Verein die Daumen. Ich appelliere aber ganz ausdrücklich dafür, sich das Spiel zu Hause anzuschauen und nicht zum Stadion zu kommen." Der beste Weg sei es, sich an die Regeln zu halten.

© dpa-infocom, dpa:210514-99-599346/5

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