Proteste der Opposition:Hunderte Festnahmen in Moskau

Viele Menschen sind empört, weil unabhängige Kandidaten nicht zur Regionalwahl zugelassen wurden. Der Protest verlagert sich auf die Straße - und die Polizei greift hart durch. Die Bilder.

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In Moskau sind bei einer Demonstration gegen den Ausschluss von Oppositionellen bei der Regionalwahl in sechs Wochen viele Demonstranten festgenommen worden. Rund um das Rathaus im Zentrum der russischen Hauptstadt war am Samstag zu sehen, wie Polizisten Menschen abführten und in Polizeibusse steckten.

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Dem Bürgerrechtsportal OWD-Info zufolge wurden mehr als 630 Demonstranten festgenommen. Hunderte Menschen kamen zu der nicht genehmigten Kundgebung.

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Die Polizei hatte in einem an Moskauer und Touristen gerichteten Aufruf davor gewarnt, an der Demonstration teilzunehmen. Die Beamten würden "alle Maßnahmen" ergreifen. Sie sicherten am Nachmittag das Rathaus mit einem großen Aufgebot und vielen Einsatzfahrzeugen sowie Linienbussen.

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Zu sehen war auch, wie eine Polizeiabsperrung durchbrochen wurde. Die Menge applaudierte danach.

Rally calling for opposition candidates to be registered for elections to Moscow City Duma in Moscow

Quelle: REUTERS

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Die Protestler fordern, dass unabhängige Kandidaten und Oppositionelle zur Wahl des neuen Moskauer Stadtparlaments am 8. September zugelassen werden. Zuvor waren zahlreiche Politiker als Bewerber nicht registriert worden.

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Insgesamt verweigerte die Wahlkommission 57 Kandidaten die Registrierung, 233 seien zugelassen worden. Derzeit zählt die Volksvertretung der russischen Hauptstadt 45 Sitze.

Rally calling for opposition candidates to be registered for elections to Moscow City Duma in Moscow

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Bereitschaftspolizisten mit Helmen versuchten, die Demonstranten zurückzudrängen. Manche widersetzten sich. Die Teilnehmer riefen Parolen, darunter "Russland wird frei sein".

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In ganz Moskau wurden mehrere Oppositionelle festgenommen, darunter Ilja Jaschin, Dmitri Gudkow und Iwan Schdanow. Schdanow ist ein wichtiger Verbündeter des prominentesten russischen Oppositionsaktivisten Alexej Nawalny. Nawalny hatte zu der Demonstration aufgerufen und wurde am Mittwoch wegen des Aufrufs zu einem nicht genehmigten Protest für 30 Tage ins Gefängnis gesteckt.

© SZ.de/segi/tmh
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