Mainz (dpa/lrs) - Klimaschutzaktivisten der Letzten Generation haben am Freitag drei Stunden lang eine zentrale Verkehrsachse in Mainz lahmgelegt. Fünf Männer und eine Frau blockierten im morgendlichen Berufsverkehr zwei Fahrstreifen der Saarstraße in Richtung Innenstadt. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es dadurch zu erheblichen Behinderungen. Autofahrer wurden weiträumig umgeleitet. Auch die bereits zweite Blockade innerhalb einer Woche in Mainz wurde von der Polizei aufgelöst. Die Behörden leiteten Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten, Sachbeschädigung und Nötigung ein.
Vier Menschen klebten sich nach Polizeiangaben mit einer Hand auf der Straße fest. Zwei Menschen hatten sich aneinander geklebt und so eine Rettungsgasse gebildet. „Zwei Aktivisten hatten sich derart festgeklebt, dass der Asphalt mit schwerem Gerät aufgeflext und abgetragen werden musste“, teilte die Polizei mit.
„Es tut mir leid, wenn wir mit unseren Blockaden einzelnen Menschen extrem auf die Nerven gehen“, sagte eine 60-jährige Aktivistin nach einer Mitteilung der Letzten Generation. Angesichts einer drohenden Klimakatastrophe „möchte ich mich nicht fragen lassen müssen: Ihr habt es gewusst, warum habt ihr nichts getan?“ Die Letzte Generation fordert ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde, ein dauerhaftes Neun-Euro-Ticket im ÖPNV und einen Gesellschaftsrat für die Suche nach Wegen, um bis 2030 die Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren.
Erst am Dienstag hatten drei Frauen und zwei Männer knapp zwei Stunden lang die zentrale Zufahrt in die Landeshauptstadt gesperrt. Eine Teilnehmerin hatte damals weitere Störungen angekündigt. Die erste Blockadeaktion in Mainz fand am 9. Dezember vergangenen Jahres statt. Bundesweit begann die Kampagne der Letzten Generation im Januar 2022.
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