TV-Debatte der Demokraten:"Wir sollten hier nicht darüber diskutieren, was wir nicht können"

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Bernie Sanders und Elizabeth Warren dominierten die Debatte der demokratischen Bewerber. (Foto: AFP)
  • Die ersten zehn Bewerber für die demokratische Präsidentschaftskandidatur bemühen sich vor allem um ein geschlossenes Auftreten gegen US-Präsident Trump.
  • Die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren dominieren die Debatte.
  • In der Nacht zum Donnerstag treffen weitere zehn Demokraten aufeinander, darunter der ehemalige Vizepräsident Joe Biden und die kalifornische Senatorin Kamala Harris.

Beim nächsten Kräftemessen der demokratischen Präsidentschaftsbewerber in den USA haben sich zehn der Kandidaten einen intensiven Schlagabtausch geliefert. Während der Debatte wurden auch die inhaltlichen Unterschiede zwischen den sehr linken und den eher moderaten Kandidaten deutlich. Auf persönliche Angriffe schienen die Kandidaten dabei bewusst zu verzichten. Stattdessen betonten sie immer wieder, geschlossen gegen US-Präsident Trump auftreten zu wollen.

"Ich weiß, wie man kämpft - und ich weiß, wie man gewinnt", versprach Senatorin Elizabeth Warren (70), die zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählt. Sie werde sich mit Konzernen und Lobbyisten anlegen, um das Leben der Bürger im Land zu verbessern. "Wir haben ein korruptes System, das die Wohlhabenden bevorzugt", erklärte die linke Senatorin. Als ihre Agenda von einem der anderen Kandidaten als nicht umsetzbar kritisiert wurde, gab sie zurück: "Wir sollten hier nicht darüber diskutieren, was wir nicht können"

Vorwahlkampf der US-Demokraten
:Warren nutzt ihre Bühne

Zehn Bewerber reden bei der ersten TV-Debatte, doch die linke Senatorin zeigt, dass sie ihren Rivalen einiges voraus hat. Ein anfangs gehypter Kandidat wird zum Verlierer des Abends.

Von Alan Cassidy

Auch der unabhängige Senator Bernie Sanders (77) gab sich kämpferisch. Er warb für die von ihm vorgeschlagene universelle Krankenversicherung. "Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht, kein Privileg", sagte er. Zudem forderte der gerade bei jungen Wählern beliebte linke Senator "super-aggressives" Handeln, um den Klimawandel zu bremsen. Dazu gebe es "keine Alternative", sagte er.

Warren und Sanders nutzten beide die Bühne, die ihnen durch die Auslosung gegeben wurde. Vor allem der bei der vergangenen Wahl gegen Hillary Clinton unterlegene Senator aus Vermont schaltete sich immer wieder in die Diskussion ein. Letztlich kamen die beiden auf deutlich mehr Sprechzeit als die anderen Bewerber, wie die Washington Post feststellte.

Ein weiterer Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl 2020 ist der aufstrebende Bürgermeister Pete Buttigieg (37). Er gab sich als gemäßigter und pragmatischer Kandidat. Buttigieg verurteilte die jüngsten als rassistisch angesehenen Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump. Er versprach, sich für Aussöhnung einzusetzen, räumte aber auch ein, dass es keine schnelle Patentlösung gebe. "Wenn heute ein Schwarzer in die Notaufnahme kommt, werden seine Klagen über Schmerzen weniger erst genommen", sagte er. Auch auf dem Arbeitsmarkt seien Schwarze weiter benachteiligt.

Enges Umfragefeld bei den Demokraten

Angesichts des großen Bewerberfeldes bei den Demokraten sind für die TV-Debatte zwei Abende angesetzt mit jeweils zehn Bewerbern. In der Nacht zu Donnerstag folgt die zweite Runde: Dann werden unter anderen Ex-Vizepräsident Joe Biden und die Senatorin Kamala Harris aufeinandertreffen, deren Duell nach der ersten großen Debatte Ende Juni viel Aufmerksamkeit erhalten hatte.

Biden führt die Umfragen zu den demokratischen Bewerbern seit Wochen an. Derzeit liegen Warren, Sanders und Harris auf den Plätzen hinter ihm - allerdings mit einigem Abstand. Für die Republikaner will Präsident Trump erneut antreten.

Trump, um dessen Politik sich weite Teile der Debatte drehten, verhielt sich währenddessen auf Twitter ruhig. Hatte er vor vier Wochen noch die Veranstaltungen der Demokraten auch vom G20-Gipfel in Japan kommentiert, blieb er dieses Mal stumm.

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