Noch ein paar Dinge gibt es, die Großmisere Euro Hawk betreffend, über die man reden könnte. Da ist beispielsweise die Frage, wie viel Geld überhaupt dadurch verloren ging, dass das Ministerium so lange mit seiner Entscheidung wartete.
Um solche Themen geht es aber mittlerweile gar nicht mehr, stattdessen dreht sich alles um die Frage, wie viel Thomas de Maizière wann wusste. Diese Reduktion der Sachfragen auf das Grundmuster eines Vorabendkrimis hat er, der so kundig über Sachfragen reden kann, allerdings selbst verursacht.
Der Verteidigungsminister hat bei seiner Erklärung am Mittwoch den Eindruck erweckt, bis zum Schluss den Ernst der Lage nicht gekannt zu haben. Seither muss er in kleinen Portionen einräumen, hier und da mal etwas von Problemen gehört zu haben.
Möglicherweise, heißt es nun, habe es auch das eine oder andere Papier gegeben, das aber erstens ein "Hintergrundpapier" gewesen sei und zweitens die Probleme als "lösbar" dargestellt habe. Mal abgesehen davon, was ein Hintergrundpapier sein soll: Das alles ist dieses Mannes und seiner Verdienste unwürdig.
Der Mittwoch vergangener Woche sollte ihm Befreiung bringen, stattdessen verheddert sich der Minister nun in seinen eigenen Sätzen. Dabei gab es bislang neben der Sachkenntnis noch etwas, das ihn auszeichnete: Glaubwürdigkeit. Dass ausgerechnet die nun in Frage steht, macht die ganze Sache fast schon tragisch.