DDR-Bürgerrechtlerin:"Ich wollte wissen, wie man mich überwacht hatte"

DDR Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe während der Eröffnung der Ausstellung Einblick ins Geheime im

Das Erbe der Diktatur ließ sie nie los: Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe war von 2009 bis 2017 Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Vergangenheit in Brandenburg.

(Foto: K.M.Krause/imago/snapshot)

Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe zählt zu den Stasi-Verfolgten mit einer der dicksten Opfer-Akten. Ein Gespräch über den Preis der Wahrheit und die Fähigkeit zu verzeihen.

Von Christian Wernicke, Düsseldorf

Ulrike Poppe zählt zu den Stasi-Verfolgten mit einer der dicksten Opfer-Akten. Mehr als 40 Bände umfasste der "Operative Vorgang Zirkel II". Die DDR-Bürgerrechtlerin gründete 1982 Ost-Berlins einzigen unabhängigen Kinderladen, schuf die Gruppe "Frauen für den Frieden", saß 1983 sechs Wochen in U-Haft wegen Verdachts auf Landesverrat. Die Stasi behielt sie allzeit im Auge, als Mitglied der "Initiative Frieden und Menschenrechte" oder von "Demokratie Jetzt", einer Bürgerbewegung, die Poppe im Herbst 1989 mit schuf. Das Erbe von Stasi und SED-Diktatur ließ die heute 68-Jährige auch nach der Wende nicht los. Von 2009 bis 2017 war sie in Brandenburg Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Anders gesagt: Poppe kennt die Stasi aus Praxis und Forschung wie kaum eine andere.

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