Ikea Deutschland will den geplanten Härtefallfonds für die Opfer der SED-Diktatur mit sechs Millionen Euro unterstützen. Sie habe eine entsprechende Absichtserklärung erhalten, teilte SED-Opferbeauftragten Evelyn Zupke am Dienstag mit. Der Bundestag entscheidet in den kommenden Wochen über die Einrichtung eines solchen Härtefallfonds. Er soll die Opfer der SED-Diktatur bei wirtschaftlichen Notlagen unbürokratisch unterstützen. Zu den Opfern der SED-Diktatur gehören vor allem politische Häftlinge, die in den DDR-Gefängnissen Zwangsarbeit leisten mussten, auch für Ikea. Vorausgegangen war ein enger, mehrjähriger Austausch zwischen Ikea Deutschland, der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft und der SED-Opferbeauftragten.
Nachdem vor etwa zwölf Jahren bekannt geworden war, dass Ikea Artikel verkauft hatte, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren, hatte das Unternehmen eine unabhängige Untersuchung dazu eingeleitet. „Wir bedauern zutiefst, dass auch Produkte für Ikea von politischen Häftlingen in der DDR produziert wurden“, sagte Walter Kadnar, der Vorstandsvorsitzende von Ikea-Deutschland. Das Unternehmen begrüße die Einrichtung des Härtefallfonds und freue sich, seine Zusage an die Betroffenen nun so einlösen zu können. Die Zusage von Ikea sei „Ausdruck eines verantwortungsvollen Umgangs auch mit dunklen Kapiteln der eigenen Firmengeschichte“, sagte die SED-Opferbeauftragte. Der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski, sagte: „Die heutige Entscheidung ist wegweisend. Wir wünschen uns, dass weitere Firmen dem Vorbild Ikeas folgen.“