Süddeutsche Zeitung

Datenschutz:"Tor"-Netzwerk

Wer sich im Internet bewegt, hinterlässt Spuren. Ein Netzwerk namens "The Onion Router" ermöglicht es, dies zu vermeiden. Bislang ist daran nichts illegal.

Egal ob man im Internet eine Webseite ansteuert, sich in einem Chat anmeldet oder ein Video streamt: Überall hinterlässt man als Nutzer Datenspuren. Die IP-Adresse - ein Zahlencode - ist bei jedem Internetanschluss einzigartig. Über ihn können alle Netzaktivitäten nachverfolgt werden. Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden, bietet die Anonymisierung über das "The Onion Router"-Netzwerk, genannt "Tor", das aus einer Vielzahl von weltweit verteilten Servern besteht, über die Datenpakete in ständig wechselnder Form geleitet werden. Jede Kommunikation läuft über mehrere Vermittler. Beim Verbindungsaufbau wird durch das Programm eine zufällige Route über einen Teil der Server festgelegt, ohne dass Herkunft oder Ziel der Daten protokolliert werden. Am Tor-Netz ist - bislang - nichts illegal. Es ist ein Teil des Internets, in dem alle Domains auf .onion enden, es wird auch von vielen Idealisten betrieben, denn in Teilen der Welt ist die Möglichkeit, anonym zu kommunizieren, für Oppositionelle lebenswichtig.

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SZ vom 11.03.2019 / SZ
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