Süddeutsche Zeitung

Darfur:Versorgung durch mangelnde Spenden gefährdet

Um die Hilfe für die Krisenregion Darfur ist es derzeit schlechter bestellt denn je. Laut Welternährungsprogramm steht die Versorgung aus der Luft aus Geldnot kurz vor dem Aus - der Landweg ist kaum eine Alternative.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) sieht die Versorgung der Menschen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur gefährdet. Die Versorgung der Bevölkerung aus der Luft sei mangels Spenden bedroht, teilte die Organisation am Montag mit. Gleichzeitig gehe die Zahl der Hilfstransporte über den Landweg wegen zahlreicher Überfälle von Banditen zurück.

"Das ist eine noch nicht dagewesene Situation", sagte der WFP-Beauftragte im Sudan, Kenro Oshidari. "Unsere Luftversorgung droht wegen Geldmangels eingestellt zu werden, in einer Zeit, wo Hubschrauber und Flugzeuge wegen der großen Unsicherheit auf den Straßen dringender denn je benötigt werden." Allein seit Jahresbeginn seien fünf WFP-Fahrzeuge und 45 Lastwagen entführt worden.

Fahrer lehnen den Angaben zufolge wegen der Gefahr zunehmend Versorgungsfahrten nach Darfur ab. Über das Schicksal von 23 entführten Lastwagenfahrern herrscht weiterhin Ungewissheit. Derzeit hat das Welternährungsprogramm Lebensmittel in der Provinz Darfur gelagert, um zwei Millionen auf Hilfe angewiesener Menschen etwa zwei Monate lang zu versorgen.

Mit der im Mai beginnenden Regenzeit werde die Zahl der Hilfsbedürftigen jedoch um 50 Prozent steigen, hieß es. Die humanitären Flüge des WFP müssen zum Monatsende gestoppt werden, falls ihre Finanzierung nicht gesichert werden kann, sagte Oshidari.

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dpa/ihe
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