Daimler:Totalschaden

Der Gewinneinbruch zeigt: In der Autoindustrie ist nichts mehr sicher.

Von Thomas Fromm

Als erster Dax-Konzern rechnet Daimler mit einem herben Gewinnrückgang wegen des von US-Präsident Donald Trump provozierten weltweiten Handelsstreits. Das ist ein dramatisches Warnsignal. Nicht nur Daimler, auch den anderen deutschen Autoherstellern stehen unangenehme Monate bevor.

Die Zeit der großen Auto-Illusionen ist seit diesem Donnerstag endgültig vorbei. Lange schien es so, als wäre die deutsche Autoindustrie immun gegen die Krisen dieser Welt. Probleme auf dem schwierigen europäischen Markt? Macht nichts, es gibt ja noch amerikanische Kunden. Und, sowieso, das Milliardenreich China. Auch der Dieselskandal konnte den Bilanzen der Autobauer nur wenig anhaben. So ging es jahrelang steil aufwärts: Immer neue Rekordabsätze, Mega-Gewinne und Traum-Prognosen. Jetzt zeigt sich: Die Konzerne sind alles andere als immun. Dabei hatte man bei Daimler geglaubt, auf der sicheren Seite zu sein. Das Unternehmen baut Geländewagen in Alabama, eigentlich ganz im Sinne Trumps. Viele davon werden nach China verkauft, wo nun Einfuhrzölle von an die 20 Prozent im Gespräch sind.

Die Botschaft dieser Woche ist klar: In Zeiten von Trump und den hohen Folgekosten der jahrelangen Abgasaffäre ist nichts mehr sicher - nicht einmal mehr der Gewinn.

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