"Ghettoliste" der Regierung:Dänisches Stigma

Kopenhagen Ghetto Mjølnerparken

Häuserblocks in Mjølnerparken: Auch dieses Viertel steht auf der Liste. Die Regierung will bis 2030 Parallelgesellschaften auflösen.

(Foto: Andrew Kelly/Reuters)

Kopenhagen setzt 28 Wohnviertel auf eine "Ghettoliste", mit direkten Folgen für die Bewohner. Doch diese wehren sich.

Von Kai Strittmatter, Kopenhagen

Die dänische Regierung hat diese Woche 28 Wohnviertel im Land offiziell zu Ghettos erklärt. Die Nachbarschaften tauchen auf der sogenannten Ghettoliste auf, die das Wohnungsbauministerium in Kopenhagen seit einigen Jahren Anfang Dezember veröffentlicht. Der Regierung zufolge dient die Liste dazu, entstehende Parallelgesellschaften zu identifizieren und bestehende bis spätestens zum Jahr 2030 aufzulösen. Ein entsprechendes Gesetz trat Anfang dieses Jahres in Kraft. Betroffen sind vorwiegend muslimisch geprägte, ärmere Migrantenviertel. Kritiker werfen der Politik die Stigmatisierung der Wohngegenden und Diskriminierung der Bewohner vor.

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