Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Dänemark führt Kontrollen an Grenze zu Deutschland ein

Regelung gilt vorerst für zehn Tage

Dänemark führt ab sofort vorübergehende Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland ein. Dazu sehe sich das Land gezwungen, nachdem die schwedische Regierung seit Montag Menschen vor der Einreise nach Schweden aus Dänemark kontrolliert. Das teilte der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen mit.

Die Regelung gelte zunächst für zehn Tage, könne aber verlängert werden. Grund für die Maßnahme seien die schwedischen Passkontrollen, die laut Rasmussen dazu führen könnten, dass eine große Zahl von illegalen Migranten in und um Kopenhagen blieben.

"Die Grenzkontrolle wird aus Stichproben des laufenden Verkehrs über die Grenze bestehen", so Rasmussen. Aber nicht jeder, der aus Deutschland nach Dänemark reise, werde kontrolliert. "Die Polizei wird also nicht jeden bitten, seinen Pass zu zeigen."

Dänemark ist Haupt-Transitland für Menschen, die über Deutschland nach Schweden wollen, um dort Asyl zu beantragen. Seit Montag werden auch Reisende von Dänemark nach Schweden wieder kontrolliert. Verkehrsunternehmen überprüfen jeden Passagier in Zügen, Bussen und auf Fähren Richtung Schweden. Die Maßnahme hatte das Land ergriffen, um die hohe Zahl der Flüchtlinge einzudämmen.

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SZ.de/AFP/Reuters/fued
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