Dänische Spionageaffäre:"Wir haben unsere europäischen Nachbarn an die USA verkauft"

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"Es ist eine dicke Entschuldigung unserer Regierung an unsere Nachbarn fällig": Eva Flyvholm. (Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/imago images)

Auch Steinmeier wurde abgehört: Die dänische Politikerin Eva Flyvholm über das geringe Interesse ihrer Regierung, den Spionageskandal aufzuklären - und über die Frage, was sie dem Bundespräsidenten vor seiner Reise ins Nachbarland raten würde.

Von Kai Strittmatter, Kopenhagen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht an diesem Wochenende den Süden Dänemarks, wo er auf Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Königin Margrethe II. trifft. Was als harmonisches Fest zum 100. Jahrestag der deutsch-dänischen Grenzziehung geplant war, kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: Vor zwei Wochen enthüllten Medien, darunter die SZ, dass Dänemarks Auslandsgeheimdienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) von 1998 an bis mindestens 2014 der amerikanischen NSA dabei half, über den Zugriff auf Unterseekabel vor der dänischen Küste europäische Spitzenpolitiker abzuhören. Top-Ziele waren etwa Kanzlerin Angela Merkel - und Frank-Walter Steinmeier.

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