Das Bundeskriminalamt (BKA) hat die umstrittene Spionagesoftware "Pegasus" gekauft. Nach Informationen von SZ, NDR, WDR und Zeit offenbarte BKA-Vize-Präsidentin Martina Link dem Innenausschuss des Bundestags am Dienstag, dass die Software des israelischen Herstellers NSO Group bereits seit März 2021 im Einsatz sei. Mithilfe der Software kann selbst verschlüsselte Kommunikation mitgehört und mitgelesen werden. Der Pegasus-Hersteller NSO steht seit Jahren in der Kritik, weil das Programm offenbar nicht nur gegen Terroristen und Schwerkriminelle eingesetzt wird, sondern auch gegen Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten. Hersteller von Spionagesoftware nutzen Sicherheitslücken im Betriebssystem von Handys oder Computern aus. Oftmals sind solche Lücken staatlichen Behörden bekannt, sie werden aber nicht öffentlich gemacht, um Überwachungsmaßnahmen fortführen zu können. In Deutschland sollen nach den Plänen des Bundesinnenministeriums künftig Sicherheitsbehörden und das für die Cybersicherheit zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik abwägen, welche Sicherheitslücken "verantwortungsvoll" für staatliche Überwachungsmaßnahmen genutzt werden könnten - und welche sofort geschlossen werden sollen.
Cybersicherheit:Bundeskriminalamt verwendet "Pegasus"
Die umstrittene Spionagesoftware ist seit März in Deutschland im Einsatz.
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